Wolfgang Borkenstein (rechts) ist froh über das neue Team mit Benjamin Rauser und Madeleine Nitsche im Stadtjugendreferat in Bad Liebenzell. Foto: Biermayer

Zwar hat das neue Schuljahr längst begonnen, trotzdem gibt es an den Reuchlin-Schulen in Bad Liebenzell zwei neue Gesichter.

Bad Liebenzell - Nachdem eine Stelle im Stadtjugendreferat – das auch für die Schulsozialarbeit verantwortlich ist – vakant war, und sich im Dezember auch noch Sozialarbeiterin Karen-Johanna Mohr verabschiedet, ist es gelungen, zwei Neue für diesen Job zu finden.

Jugendraum betreut

Das ist zum einen Madeleine Nitsche. Die 41-Jährige kommt ursprünglich aus Brandenburg. Vor mehr als 20 Jahren zog sie das Studium nach Baden-Württemberg. Seither ist sie hier als Sozialarbeiterin tätig, zuletzt in der Schulsozialarbeit in Tiefenbronn. Dort habe sie auch im Bildungsregionen-Projekt mitgearbeitet und den Jugendraum betreut.

Der zweite Neue ist Benjamin Rauser aus Böblingen. Der 30-Jährige kommt eigentlich aus der Veranstaltungsbranche. Der Musikproduzent hat aber über Workshops im Böblinger Jugendhaus Kontakt zur Sozialarbeit bekommen. Und er habe bei diesen Workshops schon in der Vergangenheit gut mit Nitsche zusammengearbeitet.

"Wir sind glücklich, dass wir ein neues Team haben", meint Wolfgang Borkenstein vom Kreisjugendring, der als freier Träger die Sozialarbeit in Bad Liebenzell organisiert. Finanziert wird das Ganze aber von der Stadt. Borkenstein bedankte sich auch bei Mohr. Sie habe den Job lange alleine machen müssen. Vor allem während der Pandemie sei das eine große Aufgabe gewesen, die Mohr gut gemeistert habe. "Hut ab", lobte er Mohr.

Viele Ideen

Nitsche ist eher für den Bereich der Schulsozialarbeit zuständig, Rauser eher für den Jugendraum. Eine scharfe Trennung der Bereiche gebe es aber nicht, wie Borkenstein erklärt. Das neue Team ist auf jeden Fall sehr motiviert. "Ich habe krass viele Ideen", so Nitsche. Allerdings müsse man schauen, wie der Bedarf sei und was gebraucht werde. Einen größeren Schwerpunkt in Richtung Musik und Kultur könne sie sich vorstellen.

Hilfe für Lehrer

Zunächst ist sie aber mal für rund 700 Schüler zuständig. Sie bedankte sich dafür, dass sie sofort einen guten Zugang zu den Lehrern und der Schulleitung bekommen habe. Es sei wichtig, dass die Lehrer verstünden, dass sie auch eine Unterstützung für das Kollegium sei. Aber natürlich ist sie vor allem für die Schüler da.

Corona hinterlässt Spuren

Die Auswirkungen der Pandemie auf die Schüler werden aktuell viel diskutiert. "Corona hat Spuren hinterlassen", stellt sie fest. Allerdings habe die Pandemie nur aufgedeckt, was vorher schon nicht gut gelaufen sei. Die Kontaktaufnahme zu den Kindern sei schwierig gewesen. "Jeder hat anders darauf reagiert", meint Borkenstein. Manche suchten jetzt nach mehr Aufmerksamkeit, die sie in der Pandemie nicht hatten. Und auch die Bewegung sei viel zu kurz gekommen.

Was das Angebot im Jugendraum angehe, sei man gerade noch in der Planungsphase, so Nitsche. Montagnachmittag gebe es auf jeden Fall das Talk&Chill-Angebot. Mittwochs sei der Jugendraum von 15 bis 19 Uhr geöffnet. Dazu komme die Ganztagsbetreuung der Grundschulkinder.

Wünsche der Kinder ausschlaggebend

Außerdem wolle man ein spezielles Angebot für Dritt- und Viertklässler schaffen. Und eine zweite Öffnungszeit des Jugendraumes sei ab Januar geplant. Allerdings gelte es immer, den Bedarf zu analysieren und die Angebote entsprechend anzupassen. "Wir müssen immer schauen, was die Kinder wollen", fasst Nitsche es zusammen.

Sowohl in den Oster- als auch in den Pfingstferien soll es ein Ferienprogramm geben, erklärt Rauser. Das Osterangebot richte sich an jüngere Kinder, das an Pfingsten an die Zielgruppe "10plus". Für die ältere Gruppe schwebt ihm ein Musikangebot vor. Gemeinsam könne man zum Beispiel Hip-Hop-Beats bauen. Das komme eigentlich immer gut an.

Rausers Vertrag ist auf ein Jahr befristet. Denn dann kommt die sich derzeit in Elternzeit befindliche Sozialarbeiterin Sonja Köppe wieder zurück.