Für die Viertklässler steht ein großer Schritt bevor. Foto: © JenkoAtaman – stock.adobe.com

1132 Grundschüler im Kreis Rottweil stehen in diesem Jahr vor der Entscheidung, welche weiterführende Schule sie besuchen sollen. Unser Schulwegweiser bietet hierbei wieder eine Orientierungshilfe.

Kreis Rottweil - Auch wenn es bis zum September noch eine Weile hin ist: Die Entscheidung, wie es für die jetzigen Viertklässler weitergehen soll, steht kurz bevor. Die Anmeldetage sind in diesem Jahr am 9. und 10. März. Und für alle Älteren, die beispielsweise nach dem Realschulabschluss auf ein berufliches Gymnasium wechseln wollen, ist ist der Anmeldeschluss am 1. März. Auch über dieses vielfältige Angebot im Landkreis bieten wir in den nächsten Tagen auf unseren Sonderseiten einen Überblick.

Hauptteil ging im vergangenen Jahr aufs Gymnasium

Was die Viertklässler betrifft, so zeigt ein Blick zu rück eine deutliche Tendenz: mit 455 Schülern haben sich die meisten Grundschüler im Kreis Rottweil im vergangenen Jahr für einen Wechsel aufs Gymnasium entschieden. 370 wählten die Realschule, 120 die Gemeinschaftsschule und 109 Schüler starteten an einer Werkrealschule in die fünfte Klasse.

Susanne Cortinovis-Piel ist die neue Leiterin des Staatlichen Schulamtes in Donaueschingen, das für die Landkreise Rottweil und Schwarzwald-Baar zuständig ist, spricht von großen Herausforderungen – nicht nur aufgrund der Pandemie. "Die Lehrerversorgung ist leider immer noch recht angespannt", sagt die neue Schulamtsleiterin. Dass die Region dennoch zugleich eine relativ stabile Situation habe, sei "der hohen Flexibilität und dem engagierten Einsatz unserer Lehrkräfte und Schulleitungen" zu verdanken, lobt sie. "Gleichzeitig werden uns die notwendigen Stellen zur Verfügung gestellt, und wir konnten bereits einige Kolleginnen und Kollegen in der Sonderausschreibung im November gewinnen", freut sich Cortinovis-Piel.

90 Lehrerstellen sind noch ausgeschrieben

Aktuell seien 90 Stellen ausgeschrieben, "und wir hoffen, dass viele davon besetzt werden können". Genügend Bewerber für "unsere lebenswerte, ländliche Region zu gewinnen", sei jedoch eine Herausforderung. Die Schulen stellten sich ihr, in dem sie intensiv für sich werben. Zudem versuche das Schulamt "offensiv auch an die Seminare heranzutreten".

Glaubt man den Vorzeichen und den jüngsten Entwicklungen, steht vor allem die Zukunft von Haupt- und Werkrealschulen unter keinem guten Stern. Dabei sind sie in den Augen der Schulamtsleiterin "als wichtige Säule des Bildungssystems unverzichtbar" – an den bestehenden Standorten scheine sich die Lage zu stabilisieren. "Zurzeit stehen keine Schließungen an", betont Cortinovis-Piel. Zuletzt wurde 2021 im Kreis Rottweil die Werkrealschule in Aichhalden geschlossen.

Schulen finden kreative Möglichkeiten

Was rät die Schulamtsleiterin mit Blick auf die Auswahl der weiterführenden Schulen? Die richtige Wahl fällt vielen gerade in der Pandemie nicht leicht. Schulinformationstage finden vielfach nicht statt oder werden in abgespeckter Variante online angeboten. "Sicher ist es für Eltern besonders gut, sich direkt vor Ort einen Eindruck der Schule zu verschaffen. Das war dieses Jahr aufgrund der Pandemiesituation nicht möglich. Die Schulen haben jedoch sehr kreative Möglichkeiten gefunden, ihre Schule adäquat nach außen, insbesondere über die Homepages oder auch in persönlichen, digitalen Gesprächen mit den Eltern darzustellen", empfiehlt sie unter anderem den Blick ins Internet.

Und auch die besondere Pandemie-Situation hätten Schulamt, Ministerium und Schulträger im Blick: Im Fokus stehe im nächsten Schuljahr die Unterrichtsqualität – ein Schwerpunkt liege daher auf der Durchführung des Programms Rückenwind, das dazu diene, Unterrichtsinhalte zu intensivieren.

Die Entwicklung der Digitalisierung sei durch die pandemische Lage zudem rasant beschleunigt worden – es gelte nun, von pädagogischer Seite die Strategien selbstregulierenden Lernens mit denen der Digitalisierung abzugleichen und in den regulären Unterrichtsalltag grundsätzlich zu implementieren.

Unterm Strich jedoch schenkt die Schulamtsleiterin bei allen Ratschlägen und Programmen übergeordneter Stelle den Familien in der Region großes Vertrauen: "Die Eltern kennen ihr Kind sehr gut und sollten mit allem Wissen um ihr eigenes Kind auf Grundlage der professionellen Beratung der Lehrer eine Entscheidung treffen."

Sonderseiten in den nächsten Tagen

In der kommenden Woche veröffentlicht der Schwarzwälder Bote in seiner Print-Ausgabe den Schulwegweiser – ein Überblick über die weiterführenden allgemein- und berufsbildenden Schulen im gesamten Landkreis. Die vier verschiedenen Seiten zum Schulwegweiser erscheinen täglich als Sonderseite und ergeben in Summe ein kleines Nachschlagewerk zur Schulsituation im Landkreis. Online ist dieser Einblick möglich unter www.schwabo.de/schulwegweiser-rw