Der Pausenhof der Grund- und Hauptschule soll neue Sitzmöglichkeiten bekommen. Foto: Störr

Der Gemeinderat Mühlenbach hat sich am Dienstagabend im Rathaus getroffen und sich über den maroden Pausenhof der Grund- und Hauptschule beraten. Auch die Erhöhung der Gewerbesteuer und die Einführung einer "Orts-App" waren Thema.

Mühlenbach - Nicht nur der Gemeinderat Mühlenbach diskutiere über die Sanierung des Außenbereichs der Grund- und Hauptschule – auch die Schülersprecher waren vor Ort, um Standpunkte der Schüler zu vertreten. Zudem erklärte David Weiß, Vertreter der Entwicklungsfirma "Apicodo", die Nutzungsmöglichkeiten einer Gemeinde-App.

Neugestaltung des Schulhofs: Schon seit längerer Zeit möchte die Heinrich-König-Grund- und Hauptschule den Außenbereich für Schüler ansprechender gestalten. Ziel sei es, Rückzugsräume für die Kinder und Jugendlichen zu schaffen. So sollen nun fünf "Lümmelbänke", eine Sitzgruppe und sechs Tribünen angeschafft werden.

Bürgermeisterin Helga Wössner sieht die Sanierung als wichtigen Schritt: "Wir haben die Schule von Innen mit Laptops aufgerüstet – nun ist der Pausenhof dran." Die fünf "Lümmelbänke" sollen bei dem Hochbeet und bei der Tischtennisplatte platziert werden. Die Sitzgruppe – ein festinstallierter Tisch mit Sitzmöglichkeiten – soll zu den Fahrradständern.

Bedenken seitens Evmarie Buick (Freie Wähler), dass bei den Fahrradständern zu wenig Platz sei, wurden von den Schülersprechern aufgelöst. So sollen anliegende Büsche getrimmt werden, damit für die Sitzgruppe genügend Platz geschaffen wird. Die Tribünen sollen wie ein halbes Achteck angeordnet werden – ein Sonnensegel sei ebenfalls in Planung.

Angebote von Baufirmen wurden bereits eingeholt und geprüft. So wurde am Dienstag einstimmig entschieden, den Auftrag an die Schreinerei Daniel Grießbaum in Mühlenbach zu vergeben. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 11 300 Euro.

Erhöhung der Gewerbesteuer:  Der Hebesatz der Gewerbesteuer von 340 von Hundert soll nun nach 16 Jahren auf 350 von Hundert erhöht werden – das hat der Gemeinderat einstimmig entschieden. Klaus Armbruster (Freie Wähler) äußerte hierzu Bedenken, dass bei einer Erhöhung der Preise und Steuern eine "galoppierende" Inflation entstehen würde. Zudem müsse man Handwerksbetriebe unterstützen und nicht belasten.

Bürgermeisterin Wössner sehe die Situation der Handwerker, müsse jedoch auch die finanzielle Lage der Kommune denken: "Wir sind schon mit den Pflichtaufgaben hinten dran – wir müssen die Kanäle säubern und Straßen sanieren. Die Situation sieht düster aus und wir haben keine Bedenken, dass durch die moderate Erhöhung Betriebe abwandern."

Auch Thomas Keller (Freie Wähler) spricht sich für die Erhöhung aus – er sehe durch die geringe Erhöhung keine Gefahr für Handwerker.

Die »Orts-App«: Nachdem viele Kommunen im Umkreis eine eigene App eingeführt haben, besteht in der Gemeinde Mühlenbach die Überlegung, nachzuziehen. Dafür wurde David Weiß von der Firma "Apicodo" per Video in die Sitzung zugeschaltet, um die Nutzungsmöglichkeiten der "Orts-App" zu präsentieren. Hauptargument sei dabei, eine schnelle Kommunikation zwischen Gemeinde und Bürger zu ermöglichen – dabei soll die App keine Wiederholung der Internetseite sein.

Als Beispiel wurde die App einer Gemeinde in Norddeutschland gezeigt, die mit der Größe von Mühlenbach vergleichbar ist. Dort habe man bereits nach sechs Wochen rund 30 Prozent der Einwohner erreicht – aktuell würden rund 50 Prozent die App nutzen.

Dabei würde man darauf achten, dass die App benutzerfreundlich für Konsument und Autor ist – besonders für Senioren sei das interessant. Auch Vereine könne man als Ortsgruppen in die App integrieren. "Gefällt mir"-Angaben, Kommentare und Umfragen seien auch möglich.

Erste Schätzungen belaufen sich auf eine einmalige Zahlung von 950 Euro mit einer monatlichen Gebühr von 100 Euro. Der Gemeinderat stellte die Notwendigkeit der App in Frage, zumal das Mitteilungsblatt den selben Zweck erfülle. Zudem sehe man die hohen Kosten und die zusätzliche Belastung, die durch die App entstehen würden.

Einstimmig entschieden wurde nun, dass die Verwaltung das Projekt weiter erarbeiten soll, um dem Gemeinderat eine finale Beschlussvorlage mit den Kosten vorzulegen.