Der Werkrealschulabschluss wird für die neuen Fünftklässler nicht mehr möglich sein. Stattdessen treten Hauptschulabschluss und Mittlerer Abschluss in den Vordergrund.
Der Wegfall des Werkrealschulabschlusses ab dem Schuljahr 2025/26 hat auch Auswirkungen auf die Sulzer Schullandschaft.
2009 wurde die Werkrealschule eingeführt, um das dreigliedrige Schulsystem zu erhalten, 2017 ermöglichte die Landesregierung den Hauptschulabschluss an den Realschulen, so dass die Schülerzahlen an den Werkrealschule kontinuierlich sanken.
Empfingen, Vöhringen, Sulz
„Wir haben 17 Neuanmeldungen“, gab Matthias Schreiber, kommissarischer Schulleiter der Grund- und Werkrealschule, im Verwaltungsausschuss einen Einblick – die Minimalgrenze liegt bei 16 Schülern.
Mit Beginn des Schuljahres 2010/11 startete die Werkrealschule in der Region, wobei die Klassenstufen 5 bis 7 in den Außenstellen Empfingen und Vöhringen unterrichtet wurden sowie die Klassenstufen 8 bis 10 in Sulz.
Fokus auf Sulz
Aufgrund der gesetzlichen Neuerung wird die Werkrealschule den neuen Fünftklässlern des Jahres 2025/26 keinen Werkrealschulabschluss anbieten, so dass die öffentliche Vereinbarung der Stadt Sulz und den Gemeinden Vöhringen und Empfingen zum 31. Juli 2027 aufgehoben wird. Der letzte Jahrgang mit Werkrealschulabschluss wird der des Schuljahrs 2029/30 sein.
Deshalb wird es zu einem jahrgangsweisen Zurückholen der Schülerschaft aus den Außenstandorten Empfingen und Vöhringen nach Sulz kommen, wo die neuen Fünftklässler dann eingeschult werden.
Viele Abschlüsse möglich
Die bisherigen Möglichkeiten, über Realschulen, Gemeinschaftsschulen, berufliche Schulen oder eine Ausbildung den Mittleren Abschuss zu erreichen, bleiben jedoch bestehen, teilt das Kultusministerium in einem Schreiben mit.
So ist an der Realschule sowohl der Unterricht im G-Niveau zum Hauptschulabschluss oder im M-Niveau zum Mittleren Abschluss möglich. Damit können auch weiterhin alle drei Schulabschlüsse – einschließlich des Gymnasiums – erworben werden.
Verwaltungen sind sich einig
„Wenn das G-Niveau empfohlen wird, können sich die Eltern für die Realschule entscheiden“, erläuterte Schreiber. Denn nach dem Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung sei eine solche nur für das Gymnasium nötig, während der Zugang zu Haupt- oder Realschule frei wählbar sei.
„Das ist ein Stück weit Formsache und zwischen den einzelnen Verwaltungen abgestimmt“, ergänzte Bürgermeister Jens Keucher mit Blick auf die Aufhebung der Vereinbarung. Der Sulzer Gemeinderat wird in der Sitzung am Montag, 28. April, informiert.