Der Karl-Georg-Haldenwang-Schule in Sommenhardt geht der Platz aus. In Neuweiler gibt es nach den Sommerferien deshalb im alten Kindergarten eine Interimsschule. Foto: Felix Biermayer

Für manche Kinder der Karl-Georg-Haldenwang-Schule geht es ab September nach Neuweiler. Die Interimslösung steht dann bereit, erklärt der Landkreis im Bildungs- und Sozialausschuss.

Der Karl-Georg-Haldenwang-Schule geht an ihrem jetzigen Standort in Sommenhardt der Platz aus. Die Schülerzahlen an der Schule für Kinder mit geistigen Beeinträchtigungen steigen laut Prognosen stark an.

 

Ein Erweiterungsbau soll Abhilfe schaffen – eigentlich. Denn das Projekt geriet ins Stocken. Interimslösungen mussten her. Die Klassen 1 bis 4 waren zwischenzeitlich auf dem Calwer Wimberg beim Berufsschulzentrum untergebracht.

Steht bis dahin ein Erweiterungsbau?

Ende vergangenen Jahres zeichnete sich dann eine Lösung ab. Die Klassen kommen ab dem kommenden Schuljahr im ehemaligen Kindergarten in Neuweiler unter. Auch dieser ist eine Interimslösung, wenn auch eine längerfristige. Bis 2030 kann die Karl-Georg-Haldenwang-Schule diesen zusätzlichen Außenstandort nutzen.

Bis dahin, so die Hoffnung, steht ein Erweiterungsbau in Sommenhardt. Und die Schüler könnten wieder zurückkehren. Falls nicht: Im Mietvertrag zwischen dem Landkreis, der Schulträger ist, und der Gemeinde Neuweiler als Eigentümerin, gibt es eine Verlängerungsoption um zwei Jahre.

„Es wird funktionieren“

Damit der zeitweise Umzug aber gelingen kann, ist in Neuweiler einiges zu tun. Das alte Gebäude muss für die neue Nutzung hergerichtet werden.

Über den Fortschritt dieser Maßnahmen informierte die Landkreisverwaltung im Bildungs- und Sozialausschuss des Kreistages. „Die gute Nachricht ist: Es wird funktionieren“, sagte der Erste Landesbeamte Frank Wiehe. Aber es werde „ein Haufen Arbeit“. Und der kostet Geld. Der Landkreis kalkuliert mit 250 000 Euro für den Umbau.

Diese Kosten beziehen sich auf die notwendigen Maßnahmen, um das alte Gebäude als Schule nutzen zu können. Im Unter- und Erdgeschoss werden die großen Räume in kleinere Klassenzimmer umgebaut. Die eingesetzten Trennwände müssen nach Mietende wieder entfernt werden – auf Kosten des Landkreises. Gleiches gilt für einen zweiten Rettungsweg, der noch gebaut werden muss.

Komplette Schulzeit an einem Außenstandort

Etwa 84 000 Euro Miete zahlt der Landkreis pro Jahr. Alle weiteren Sanierungskosten, welche nicht im unmittelbaren Zusammenhang mit der Nutzung des Gebäudes als Schule stehen, zahlt die Gemeinde Neuweiler selbst.

All das soll bis Ende August abgeschlossen sein. Denn dann steht der Umzug der Schulklassen an. „Es läuft“, gibt sich Wiehe zufrieden. Luisa Kusterer, Abteilungsleiterin Schulen und Kultur im Landratsamt, betonte die Wichtigkeit einer längerfristigen Lösungen. Denn in zwei Jahren stehe in Sommenhardt vermutlich noch kein Erweiterungsbau. Das bedeutet aber auch: Manche Grundschüler verbringen vermutlich ihre komplette Schulzeit an einem Außenstandort.

Die Schülerbeförderung nach Neuweiler steht laut Sitzungsvorlage des Ausschusses zum Teil. Ein- und Ausstiegspunkt seien klar. Die genau Planung erfolge aber erst, wenn die konkreten Schülerzahlen für das kommende Schuljahr feststünden, heißt es weiter. Es gebe ausreichend Parkplätze für die Lehrkräfte.

Essen aus Breitenberg

Auch ein Mittagessen bekommen die Schüler in Neuweiler. Allerdings gibt es im dortigen Gebäude keine Möglichkeit, Essen aufzuwärmen. Deshalb brauche es einen kurzen Lieferweg, so Kusterer. Etwa 30 Essen würden täglich benötigt. Aber diese Zahl schwanke. Deshalb sei ein flexibler Anbieter gefragt.

Diese Anforderungen könne lediglich das Hotel Restaurant Sonnenhof aus Breitenberg erfüllen, weshalb es den Zuschlag bekomme. Der Vertrag sei noch nicht final unterschrieben. Etwa 45 000 Euro pro Jahr werde das Mittagessen kosten. Das sei weniger, als man erwartet habe, so Kusterer.

Rita Locher (FWV) lobte die Kreisverwaltung. Die habe in kurzer Zeit ein großes Problem gelöst. Ihr war aber wichtig, dass es in Neuweiler bei einer Interimslösung bleibe – und der umgebaute Kindergarten nicht dafür sorgt, dass die Karl-Georg-Haldenwang-Schule ihren Erweiterungsbau nicht mehr bekommt. Eine Schule an zwei Standorten sei sowohl für die Schüler als auch die Organisation des Schulbetriebs eine große Herausforderung.