Hans-Albert Theurer, Katharina Steiner und Ulrich Hamann vor einem 3D-Drucker der Schule und mit den Leihtablets Foto: Jansen

Das Otto-Hahn-Gymnasium Nagold hat die Zertifizierung „digitale Schule“ erlangt. Unter anderem können Schüler Laptops und Tablets ausleihen, ein digitales „Hausaufgabenheft“ nutzen und an Informatik- und Programmierprojekten teilnehmen.

Das Otto-Hahn-Gymnasium in Nagold hat die Auszeichnung „digitale Schule“ bekommen. Schon seit längerem gilt das Gymnasium als „Mint“-freundlich. Mint steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.

 

Für die Zertifizierung musste die Schule fünf Kriterien erfüllen, berichtet die Abteilungsleiterin für Naturwissenschaft, Katharina Steiner.

Kriterium 1: Die Schüler müssen mit Informatik in Kontakt kommen. Angefangen beim Informatikunterricht in der fünften Klasse über das Angebot eines vierstündigen Informatikunterrichts bis hin zu digitalen Ideen, wie der Unterricht verbessert werden kann. Unter anderem hat die Schule das Netzwerk „Untis“. In diesem können Lehrer Materialien zur Stunde hochladen oder die Hausaufgaben eintragen. Vergessene Hausaufgabenhefte sind damit kein Problem mehr.

Katharina Steiner und ihr Kollege, der Mathe-, Physik- und Informatiklehrer Hans-Albert Theurer, zeigen die Projekte, die Schüler gestaltet haben. Ein Kochlöffel mit eingebauter Temperaturanzeige etwa. Oder ein digitales Türschild. Mit einem Chip kann sich die Klasse quasi „einloggen“, dann wird ihr Name draußen angezeigt. So ist es leichter, Klassen im Schulhaus schnell zu finden.

„Das ist kein Teufelsding“

Kriterium 2: Die Lehrer müssen qualifiziert werden. Dazu gehöre auch, den Kollegen „die Angst vor der neuen Technik zu nehmen. Das ist kein Teufelsding“, erklärt Schulleiter  Ulrich Hamann. Die Lehrer können ebenfalls darin geschult werden, wie sie den Unterricht mit digitalen Mitteln oder auch künstlicher Intelligenz gestalten. Beispielsweise, indem eine Gedichtinterpretation von der KI geschrieben wird und diese dann diskutiert.

Kriterium 3: Die Schule muss mit der Gesellschaft vernetzt sein. Das OHG bietet seinen Schülern Einblicke in die Universitäten, auch die Firma Boysen biete den Schülern Jahr für Jahr tolle „Bogy“ (Berufsorientierung Gymnasium)-Praktika an. Bei Fischer bekamen die Schüler 2020 Preis für ihren Entwurf eines „Klassenzimmers der Zukunft.“ 2021 wurde die Schule für drei Jahre Digitalpartner der Tumlinger Firma.

Tischkicker als Projekt über Jahre

Kriterium 4: Die Digitalisierung soll langfristig an der Schule Einzug halten, ein längeres oder kürzeres Projekt reicht nicht. Es gehe darum, „ein Konzept auf mehrere Jahre anzulegen.“ Mit festem Informatikunterricht, langfristiger Einführung von digitalen Unterrichtsmethoden und informatisch ausgebildeten Lehrern ist das am OHG erfüllt.

Auch langfristig angelegte Projekte gibt es; etwa ein automatischer Tischkicker. Dieser wird regelmäßig von unterschiedlichen Klassen weiter ausgestattet und programmiert. So hat er zum Beispiel bereits einen automatischen Torzähler verpasst bekommen, andere haben einen Lichtsensor eingebaut – wird es dunkler, schaltet sich das Licht auf dem Spielfeld von selbst  an.

Kriterium 5: Um am digitalen Schulleben teilzuhaben, müssen Schüler auch Zugriff auf die teils teuren Geräte bekommen. Im Unterricht sind Tablets und Smartphones nicht per se ein Tabu. Sie werden in den Unterricht eingebunden. Private Geräte können mitgebracht werden und sind mit dem System kompatibel. Alternativ ist eine dauerhafte Leihe von Laptops oder iPads möglich. Im Glasfaser-ausgestatteten  Schulnetz sind teilweise 500 Geräte oder mehr gleichzeitig angemeldet. Das Schulsystem packt das.