Mit der Richard-Dorer-Schule hat sich die Freiwillige Feuerwehr Schönwald für ihre Probe das wohl schwierigste Objekt im Dorf auserkoren.
Bei herrlichem Wetter wurde das Großobjekt, wie bei solchen Schadensfällen üblich, mit Unterstützung durch die Nachbarwehr Schonach durchgeführt. Zudem hatte die Führungsgruppe C Unterstützung durch die Drohnengruppe Gremmelsbach.
Nicht nur die DRK-Ortsgruppe, sondern auch das DRK Triberg-Schonach war im Boot, dazu hatte sich eine Abteilung der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) des DRK Kreisverbands eingefunden. Viele Beobachterinnen und Beobachter aus der Bevölkerung begutachteten das Szenario, immer auf dem Laufenden gehalten durch Kommentator Sebastian Storz.
Pünktlich um 14 Uhr gellte der Sirenenalarm durch den Ort. Denn im Zuge von Bauarbeiten in der Schule entzündete sich ein Lithium-Ionen-Akku, Funkenflug sorgte für Entzündung von Verpackungsmaterial, das dort zwischengelagert war. Der Brand breitete sich rasant aus, das Treppenhaus war völlig verraucht. Hier bewährte sich das Brandschutzkonzept deutlich – die Schüler konnten über die beiden Fluchttreppen das Gebäude verlassen. Dennoch waren einige Kinder, aber auch Schulpersonal im Gebäude eingeschlossen, einige Lehrkräfte konnten sich auf Dachterrassen zurückziehen.
Von 65 anwesenden Personen rechnete man mit sechs Verletzten, zwei Menschen wurden vermisst (die Verletzten oder Vermissten wurden durch die Jugendfeuerwehr gestellt).
Simulierter Schockmoment
Zunächst drang ein Trupp unter Atemschutz in das verrauchte Treppenhaus vor, um die Menschenrettung durchzuführen, ein zweiter Trupp hielt sich vor dem Gebäude als Sicherung bereit. Indes war bereits die Schonacher Wehr mit mehreren Fahrzeugen angerückt, die Drehleiter wurde sofort im Schulhof platziert und einsatzbereit gemacht. Im oberen Gebäudeteil führte ein Atemschutztrupp aus Schonach einen zweiten Innenangriff durch. Mittlerweile wurden die ersten Geretteten dem DRK übergeben, das in der Straße „Schanzenblick“ ein großes (aufblasbares) Zelt installiert hatte.
Verletzte Personen wurden entweder über die Atemschutztrupps nach draußen getragen, über die Fenster konnten weitere durch die Drehleiter gerettet werden. Zwei vermisste Personen wurden durch die Drohnengruppe gesucht – diese hatten wohl in Panik das Haus verlassen, zwei weitere hatten sich in Panik im WC und in der Aula versteckt.
Dann der große Schockmoment – es wurde angenommen, dass ein Atemschutzträger in Not und ohne Bewusstsein war. Dieser wurde in voller Montur nach außen getragen. Leider spielte er seine Rolle so gut, dass das unzureichend informierte DRK einen echten Notfall annehmen musste und den Notarzt anforderte – der aber noch gestoppt werden konnte. Erste Betreuung von Verletzten durch das DRK und psychologische Erstbetreuung von Schülern wurden simuliert.
Realistische Durchführung der Übung
Sehr realistisch sei das Szenario durchgespielt worden, stellte man abschließend fest, auch die Kommunikation zwischen den Wehren und mit der Führungsgruppe C habe gut funktioniert. Auch die Lehrkräfte hätten sich gut aufgehoben gefühlt. Keiner wolle so etwas „in echt“ erleben, doch im Notfall sei man gerüstet, so das Fazit des Kommandos. Und auch die Bevölkerung hatte den Eindruck, dass die Feuerwehren jederzeit Herren der Lage waren.