Kreis setzt Verstärkerbusse in der Schülerbeförderung ein. Teufel: Geringere Auslastung gefordert.
Kreis Rottweil - Verkehrsdezernentin Martina Bitzer hat den Kreisverwaltungsausschuss darüber informiert, dass derzeit neun Verstärkerfahrten auf fünf Linien im Schülerverkehr stattfänden. Die Beschwerden bezüglich des "ruckeligen" Schulstarts habe man sehr ernst genommen. 100.000 Euro fielen für diese Fahrten bis Ende 2020 zusätzlich an, so Bitzer. 20.000 Euro davon seien vom Landkreis zu tragen. Landrat Wolf-Rüdiger Michel meinte, rechtlich würden die 1,5 Meter Abstand in Schulbussen nicht gelten.
Er hätte sich generell mehr Vertrauen vom Land in die Kommunen gewünscht. So erhielten diese wohl nur eine Förderung, wenn sie nachweisen könnten, dass 100 Prozent der Sitz- und 40 Prozent der Stehplätze belegt seien. Da sei ein gewisses Gedränge kaum zu vermeiden. Die Kreisverwaltung rechne damit, dass im Winter weitere Busse notwendig würden.
Reaktion auf Kritik
Inzwischen hat das Land auf die wachsende Kritik im Umgang mit der Förderpraxis für zusätzliche Schulbusse reagiert. Angesichts der wachsenden Infektionszahlen verstärke das Land seine Förderung von zusätzlichen Schulbussen. "Wir wollen das Infektionsrisiko in Schulbussen so gering wie möglich halten. Ich freue mich, dass das Land dafür jetzt noch einmal Geld in die Hand nimmt", sagt der Rottweiler Landtagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Stefan Teufel.
Die bisherigen Vorgaben, nach denen 100 Prozent der Sitzplätze und mehr als 40 Prozent der Stehplätze besetzt sein mussten, um eine Förderung zu erhalten, seien vor Ort zum Teil als zu streng empfunden worden, so Teufel. Deswegen gelten ab sofort folgende Voraussetzungen: Auslastung von 100 Prozent der Sitzplätze in normalen Linienbussen, Auslastung von 100 Prozent der Stehplätze und 20 Prozent der Sitzplätze in Niederflurbussen mit geringer Sitzplatzanzahl. Wenn die Fördervoraussetzungen vorlägen, übernehme das Land 95 Prozent der entstehenden Kosten. Die Förderung solle zunächst bis Ende des Jahres 2020 laufen. Sie biete den Stadt- und Landkreisen und damit auch den Kommunen im Landkreis Rottweil die Möglichkeit, die Auslastung der Schulbusse in den Stoßzeiten besser verteilen zu können, so Teufel.