Homeoffice und Kinderbetreuung sind nur schwer zu vereinbaren. Wer die Notbetreuung nicht in Anspruch nimmt, muss deshalb nach anderen Lösungen suchen. Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Die Politik appelliert an Familien, die Notbetreuung in Kitas und Schulen nur zu nutzen, wenn es gar nicht anders geht, setzt aber kaum klare Regeln. Eltern und Erzieher kritisieren, dass so die Verantwortung für den Infektionsschutz auf sie abgewälzt wird.

Stuttgart - Normalerweise trifft Stefan Klein seine beruflichen Entscheidungen aufgrund von Fakten und Zahlen. Emotionen und Bauchgefühle dürfen in seiner Tätigkeit als Controller keine Rolle spielen. Umso schwieriger waren für den 38-jährigen Stuttgarter die vergangenen Tage. Weil die Landeshauptstadt ihre Kitas und Schulen wegen der hohen Inzidenzzahlen geschlossen hat, standen Klein und seine Frau vor der Entscheidung, ob sie ihre beiden Kinder, drei und sechs Jahre alt, für die Notbetreuung anmelden sollen – oder nicht.