Für den Ortschaftsrat ist klar: Der Standort Ottenheim besitzt die meisten befürwortenden Argumente. Vor allem die Synergieeffekte mit der Gemeinschaftsschule wurden immer wieder hervorgehoben. Archivfoto: Ehrlich Quelle: Unbekannt

Die Schulentwicklung und der Standort der neuen Schule war nun auch Thema im Ortschaftsrat Ottenheim. Favorisiert wird der Schulstandort Ottenheim. Die Räte sind sich einige, dort könnten die Synergieeffekte bestens genutzt werden.

OttenheimIm Vorfeld der Ratsdiskussionen stellten Bürgermeister Wolfgang Brucker und Martina Stahl vom Bauamt wie auch in den anderen Gremien die Pläne und Optionen des Schulstandorts vor. In Frage käme ein Gelände in Nonnenweier an der Burkhardt-Michael-Halle, ein Gelände am Sportplatz in Allmannsweier oder ein Gelände bei der Gemeinschaftsschule in Ottenheim.

"Die Entscheidung sollte mit sehr viel Weitsicht getroffen werden", sagte Kuno Hamm und eröffnete damit die Diskussionsrunde. Für ihn stehe fest, dass die Argumente für den Standort Ottenheim sprechen. Im Blick sollte behalten werden, dass es ab dem Schuljahr 2025/2026 ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung geben wird. Bei einem pragmatischen Blick auf Nonnenweier würde dies, so Hamm, eine Insellösung darstellen – ohne Erweiterungsperspektive. Die Grundstücksfragen seien in Nonnenweier zudem ungeklärt und bieten eine große Ungewissheit, die sogar dazu führen könnten, dass das Projekt nicht realisiert werden könnte. Im klaren Vorteil sei der Standort Ottenheim. Das unterstützte auch Ratskollege Patrick Fertig, der die positiven Synergieeffekte in Ottenheim aufzählte. Auch der Busverkehr sei Thema und, dass zahlreiche Schüler so zu einem Standort kommen müssten. Besonders hob er auch hervor, dass der Zugang zu einem großen Technikpool vorhanden sei und auch die Verwaltung der Einrichtung erleichtert wäre. "Wenn wir alles an einem Standort haben, minimieren sich auch die laufenden Kosten", resümierte Fertig. Zudem wolle er sich nicht über die Meinung der Schulleitung als Expertin hinwegsetzen.

Auch Fred Maurer habe sich viele Gedanken gemacht. Viel zu kurz sei ihm die Meinung der Schule gekommen. Schulleiterin Angelika Walter hätte bereits viele Erfahrungen gesammelt, zudem sei hier kein Ortsteilgedanke vorhanden, sondern lediglich das Wohl der Schule. Zwar sei die günstigste Variante in Nonnenweier, wo keine Halle benötigt würde, allerdings könnten diese durch die Vorteile des Standorts Ottenheim aufgewogen werden.

Hallen sind überall ausgelastet

Lutz Weide legte ebenfalls Wert auf die fachliche Meinung des Lehrpersonals. Bei Nonnenweier sieht er die Verkehrssituation als schwierig an. Auch für die Anwohner würde die Lage schwierig. "Für mich sind trotz allem manche Kostenfaktoren nicht detailliert genug", so Weide. So könnten einige Zahlen noch konkreter gegenübergestellt werden. Wichtig sei zudem der Kauf der Grundstücke, die um die Halle herum liegen. Er fürchtet einen größeren Zeit- und finanziellen Aufwand, um die Grundstücke in Nonnenweier zu erwerben. Das sei für ihn ein Aspekt, der schnell schwer wiegen könne.

Ortsvorsteherin wirbt für ihren Ortsteil

Auch Ortsvorsteherin Silke Weber sprach sich für den Standort Ottenheim aus. Sie habe vollstes Vertrauen in das Lehrerkollegium. Außerdem ist sie der Meinung, dass es eine fünfte Halle in Schwanau brauche. Die Hallenkapazitäten seien ausgeschöpft, weswegen zusätzliche Räume notwendig seien. Würde man die Schule in Nonnenweier bauen, würde auch die Burkard-Michael-Halle an ihre Kapazitätsgrenzen kommen, da hier der Sportunterricht zu einer Auslastung tagsüber führen würde. Weber ist der Auffassung, dass die Gelegenheit genutzt werden und im Zuge des Schulneubaus eine neue Halle gebaut werden sollte. Zudem würde 2022 ein Neubaugebiet in Ottenheim geplant, was die Anzahl der Quote an Grundschülern im Ortsteil Ottenheim erhöhen würde. "Wir bauen die Schule nicht für jetzt, sondern für die nächsten 50 Jahre", so Webers Fazit.

Infoabend am 1. Dezember

Geplant ist am Mittwoch, 1. Dezember, eine öffentliche Infoveranstaltung, bei der nochmals intensiv auf das Thema Busverkehr und Kosten eingegangen werde, so Brucker. Die Veranstaltung soll als Abschluss der Anhörungsrunde in die Entscheidung mit einfließen.

Letztlich sprach sich der Ottenheimer Rat bei der Enthaltung von Lutz Weide, dafür aus, die Grundschule in Ottenheim zu bauen.

Info: Grundstücke

Bereits in der Frageviertelstunde erkundigte sich ein Bürger, ob in Nonnenweier für den eventuellen dortigen Neubau der Schule bereits Grundstücke gekauft wurden und, ob die Grundstücke in Ottenheim bereits im Eigentum der Gemeinde seien. Ein Grunderwerb sei noch nicht getätigt worden, wie Bürgermeister Wolfgang Brucker informierte.