Die Schützenvereine der Region sind ein „Lichtblick für die Gewaltprävention“, sagte Kreisoberschützenmeister Jürgen Kohler am Schützentag in Talheim. Gut so, denn die Zahl der jugendlichen Mitglieder in den Vereinen steigt.
Der Schützenkreis Neckar-Zollern mit Kreisoberschützenmeister Jürgen Kohler hatte für Samstag zum Kreisschützentag eingeladen, der beim Schützenverein Tell in Talheim am Hummelberg stattfand. Bis auf einen waren alle 18 Vereine im Vereinsheim vertreten.
Mit 1833 Mitgliedschaften im fast 100 000 Mitglieder zählenden Württembergischen Schützenverband ist der hiesige Schützenkreis nicht nur zahlenmäßig stark aufgestellt, er ist vor allem eine lebendige Gemeinschaft. Eine Gemeinschaft, die Tradition und Moderne miteinander verbinden und die sportlichen Leistungen ebenso fördern will wie das gesellige Miteinander. Besonders erfreulich sei die wachsende Zahl junger Mitglieder: 72 Schüler, 46 Jugendliche und 53 Junioren gehören dem Schützenkreis an.
Gebühren steigen
Nach dem Gedenken an die Verstorbenen stieg Jürgen Kohler in den Rückblick ein. Nach vielen Jahren moderater Gebühren mussten die Stand- und Startgelder für die Kreismeisterschaften angepasst werden, um die Durchführung der Kreismeisterschaf-ten auch künftig auf eine stabile finanzielle Basis stellen zu können. Alle Vereinsvertreter hatten bei der Vorständesitzung die Preisanpassung geschlossen mitgetragen. Die geänderten gesetzlichen Vorgaben zum Erhalt des Waffenbesitzes werden in Baden-Württemberg relativ streng ausgelegt. Dadurch sei die Nachfrage nach der Teilnahme an den Kreismeisterschaften in den vergangenen Jahren stark gestiegen.
Aktuell stehen die Schützen vor neuen Herausforderungen. Die bedenkliche Entwicklung von Gewalttaten fordere von der Politik wirksame Gegenmaßnahmen und von den Schützen vor allem das Mittragen und Erdulden mancher Vorschriften, deren Wirksamkeit sich erst noch bestätigen müsse, so Kohler. Dies werde deutlich, wenn man sein geliebtes Taschenmesser fürs Obstschneiden in öffentlichen Verkehrsmitteln seit Herbst 2024 nicht mehr griffbereit mit sich führen dürfe. „Man kann für den Gesetzgeber nur hoffen, dass er die Freiheit der Bürger und zumutbare Überwachung maßvoll gegeneinander abwägt“, sagte Kohler.
Gegen Extremismus
Der Deutsche Schützenbund als Dachorganisation des Württembergischen Schützenverbands (WSV) bekennt sich jedenfalls zum Grundsatz: „Die Schützen stehen gegen jede Form von Extremismus“. „Unsere Vereine sind als ein Lichtblick hinsichtlich Gewaltprävention zu sehen. Sie sind ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft und Orte, wo Generationen, Kulturen und Nationalitäten zusammenfinden, wo Gemeinschaft wichtiger ist als Separation und Abschottung, wo aktives Mitwirken im Vereinsleben einen Wert repräsentiert, wo unsere Kinder ein friedliches Miteinander erlernen und erleben können, wo der bisher längste Frieden in unserer Geschichte das dauerhafte Fortführen unseres Schützensports ermöglicht hat“, bilanzierte Kohler am Ende seines Berichts.
Kreisschatzmeister Michael Gonschorek bilanzierte ein „tragbares Minus“. Allerdings möchte der Schützenkreis nicht nur die Jugend fordern, sondern auch fördern. Im laufenden Jahr gab der Verein über 500 Euro aus: zum Beispiel für die Jugendsommerrunde und die Vergleichswettkämpfe, für die Ehrung von Jungschützen beim Shooty Cup sowie der Deutschen und der Weltmeisterschaft.
Hohe Zahl an Starts
Kreisschriftführerin Angelika Koch blickte auf die Events, Sitzungen und Kreis-meisterschaften zurück. Besonders erfreulich sei, dass nun digitale Hilfsmittel eine flexible und ortsunabhängige Teilnahme an Sitzungen ermöglichten.
Die Kreissportleitung mit Moritz Blank, Steven Wehrstein und Simon Bauer (beim Kreis-schützentag als 2. Stellvertreter bestätigt) ließen wissen, dass die Zahl der Starts wieder erfreulich hoch gewesen sei, und das nicht nur in den Großkaliber-Disziplinen, sondern auch im Jugendbereich. Lediglich in den KK- und Schwarzpulverdisziplinen bleiben die Startzahlen seit Jahren konstant niedrig.
Ehrungen
Philipp Eichert
wurde eine außergewöhnliche Ehrung zuteil. Er wurde mit dem Abzeichen für wertvolle Unterstützung in Gold ausgezeichnet. Es ist eine Ehrung des Württembergischen Schützenverbands. Seit über 40 Jahren engagiert sich Eichert überregional für die Schützen. Gewürdigt wurde auch seine hochwertige Berichterstattung in den Medien.
Könige und Ritter des Schützenkreises Neckar-Zollern
2024: König Lichtgewehr An-ton Steinwand, SV Dettingen. Königin Schüler Sophie Wojcik, SSV Nordstetten. Königin Jugend Annika Raible, SSV Eutingen. König Luftpistole Jörg Schaumann, SV Sulz. Königin Luftgewehr Alexa Hoche, SSV Starzach. 2025: König Lichtgewehr Rafael Pfister, SV Grünmettstetten. 1. Ritter Elias Pfister SV Grünmettstetten. 2. Ritterin Svenja Breining, SSV Starzach. König Schüler Marco Edler, SSV Starzach. 1. Ritter Tom Molitor, SSV Eutingen. 2. Ritter Sam Haizmann, SV Hochdorf. König Jugend Mark Behnke, SV Hochdorf. 1. Ritterin Lia Schulz, SSV Eutingen. 2. Ritterin, Ellen Frick, SSV Starzach. König Luftpistole, Tobias Pfeffer, SSV Eutingen. 1. Ritter, Adrian Ott, SG Isenburg- Betra. 2. Ritter Willi Bok, SSV Nordstetten. Königin Luftgewehr, Clarissa Wehle, SV Grünmettstetten. 1. Ritter Niklas Pfeffer, SSV Eutingen; 2. Ritterin Paula Gelbing, SSV Eutingen.