Zugeschnappt: Ermittler haben bei einer groß angelegten Razzia im Januar in ganz Deutschland einen Hechinger Schrotthändler und seinen Sohn festgenommen. Sie sitzen seither in Haft. Foto: Archiv

Hechingen - Bei der groß angelegten Razzia gegen die international agierende "Schrott-Mafia" am 13. Januar waren die Ermittler auch unterm Zoller im Einsatz. Ein Hechinger Unternehmer und sein Sohn wurden festgenommen

Hechingen - Bei der groß angelegten Razzia gegen die international agierende "Schrott-Mafia" am 13. Januar waren die Ermittler auch unterm Zoller im Einsatz. Ein Hechinger Unternehmer und sein Sohn wurden festgenommen.

Rund 600 Polizeibeamte und Steuerfahnder haben im Januar unter Federführung der Staatsanwaltschaft Augsburg in sechs Bundesländern und im Ausland insgesamt 24 Verdächtige verhaftet, darunter den Hechinger Schrotthändler und seinen Sohn. Sie sitzen seither im Gefängnis. Das hat am Montag der Augsburger Oberstaatsanwalt Matthias Nickolai auf Anfrage unserer Zeitung bestätigt.

Was den beiden Inhaftierten aus Hechingen genau vorgeworfen wird, dazu wollte der Oberstaatsanwalt im Hinblick auf das Steuergeheimnis keine Auskünfte erteilen. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, richten sich die Nachforschungen der Ermittler in der Hauptsache gegen ein Firmengeflecht aus dem Raum Augsburg.

Fiskus um mehrstellige Millionenbeträge geschädigt

Der Vorwurf: Eine regelrechte "Schrott-Mafia" soll durch Umsatzsteuerbetrug bei Altmetallgeschäften den Fiskus um mehrstellige Millionenbeträge geschädigt haben. Die Beamten von Justiz, Kripo und Zoll hatten am 13. Januar zeitgleich rund 90 Objekte – Wohnungen und Gewerbebetriebe – in Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Sachsen-Anhalt und Berlin durchsucht und die 24 Haftbefehle vollzogen.

Wie es in der Pressemitteilung der Augsburger Staatsanwaltschaft dazu heißt, wurden bei den Durchsuchungen in großem Umfang Unterlagen sichergestellt, die in den kommenden Monaten ausgewertet werden. "Im Rahmen der Abschöpfung illegaler Gewinne konnten Fahrzeuge und Bargeld in noch nicht hinreichend bekannter Höhe gesichert werden", heißt es in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft weiter.

Von Lothar Klingler