Reinhold Würth hat sich in einer für die Wirtschaftswelt außergewöhnlichen Form in die Politik eingeschaltet. Foto: dpa/Christoph Schmidt

Der Schraubenmilliardär Reinhold Würth hatte an seine Beschäftigten appelliert, bei der Europawahl nicht die AfD zu wählen – mit zweifelhaftem Erfolg. Nun denkt er über Konsequenzen für das Investitionsverhalten seines Unternehmens nach.

Noch im März hat Reinhold Würth an die Beschäftigten appelliert, nicht die AfD zu wählen. Späteren Aussagen zufolge hat sein fünfseitiger Rundbrief das Unternehmen rund 1,5 Millionen Euro an Umsatz gekostet, weil Kunden angekündigt hätten, „nichts mehr bei Würth zu kaufen“. Den Effekt auf die Wahlentscheidung der 25 000 Mitarbeitenden in Deutschland lässt sich nicht bemessen. In jedem Fall konnte Würth nicht verhindern, dass die AfD im Wahlkreis Künzelsau (Hohenlohekreis) bei der Europawahl mit 20,6 Prozent mehr Stimmen als auf Landesebene (14,7) geholt hat und mit plus 9,1 Prozentpunkten größter Gewinner war.