Das nächste Orgelkonzert in der Heilig-Geist-Kirche in Schramberg findet am Sonntag, 12. November, 19 Uhr, statt. Bekanntlich befindet sich dort eine wertvolle Orgel, die 1925 von der Firma Gebrüder Späth gebaut wurde.
In einer Zeit, die durch die fürchterlichen Kriegshandlungen in Israel geprägt ist, veranstaltet der Verein Schramberger Orgelkonzerte nun laut Mitteilung ein Konzert, das einen interreligiösen musikalischen Dialog und damit eine spirituelle Botschaft der besonderen Art vermittelt.
Reizvolle Konstellation
Es ist gelungen mit Ute Gremmel-Geuchen (Orgel) und Semjon Kalinowsky (Viola) zwei großartige Interpreten für dieses Konzert zu gewinnen. Die seltene, aber reizvolle Konstellation Viola und Orgel, verspricht ein außergewöhnliches Klangerlebnis.
Angelehnt an die reichen Traditionen der christlichen Orgelmusik und der jüdischen Liturgie, vereint das Programm in einem einzigartigen Konzept die beliebten Repertoire-Klassiker wie „Kol Nidrei“ von Max Buch, „Prayer“ von Ernest Bloch und „Synagogen Melodien“ von Louis Lewandowski mit den wertvollen, in Vergessenheit geratenen Werken von Siegfried Würzburger und Joachim Stutschewsky. Es steht dabei im Vordergrund, dass eine Brücke zwischen Tradition und Moderne geschlagen wird.
Solist Semjon Kalinowsky
Semjon Kalinowsky, heißt es weiter, versucht durch seine rege Konzerttätigkeit als Solist und Kammermusiker in ganz Europa und in Israel die Viola von der Patina der abschätzigen Vorurteile zu befreien. Als Mitglied des „Trio Arpeggione“ rief er vergessene Stücke in Erinnerung und ließ Bekanntes ungewöhnlich erklingen. Dabei gilt sein besonderes Interesse dem Aufspüren alter Notenmanuskripte in den europäischen Musikbibliotheken.
Organistin Ute Gremmel-Geuchen
Organistin Ute Gremmel-Geuchen erhielt bereits als Jugendliche in ihrer Heimatstadt Düsseldorf Orgelunterricht. Nach dem Abitur studierte sie Kirchenmusik an der Musikhochschule Köln, dabei Orgel bei Peter Neumann. Sie beendete ihre Studien in Stuttgart unter anderem bei Ludger Lohmann, der in Schramberg durch seine Tätigkeit als Vorsitzender der Jury des Orgelwettbewerbs bekannt wurde und bei Jon Laukvik, Cembalo an der Musikhochschule Stuttgart. Dort schloss Gremmel-Geuchen mit dem Konzertexamen und der Konzertreifeprüfung ab.
Wettbewerbserfolge, Rundfunk- und CD-Aufnahmen machten sie schnell bekannt. Mittlerweile konzertiert sie europaweit. Dabei, so heißt es in der Ankündigung, reicht ihr stilistischen Spektrum von frühester Orgelmusik, über Werke des Barock und der Romantik bis hin zu neuer Musik.
Leiterin einer Konzertreihe
2012 war sie an einer Gesamtaufnahme des Bachschen Orgelwerkes im Elsass beteiligt. Diese Aufnahme wurde mit dem bedeutenden Schallplattenpreis „Echo Klassik“ ausgezeichnet. Seit 2000 ist Ute Gremmel-Geuchen Titularorganistin an der 1752 von Ludwig König erbauten Orgel der Paterskirche zu Kempen am Niederrhein und künstlerische Leiterin der internationalen Konzertreihe Kempener Orgelkonzerte.