Mit dem Abstauben läutete die Narrenzunft Schramberg die Fasnetssaison ein. Foto: Fritsche

Mit dem traditionellen Abstauben der Schramberger Narrenzunft an Dreikönig hat die diesjährige Fasnetssaison begonnen.

Vor eine Auswahl Hansel-Masken der letzten hundert Jahre an der Wand richtete Zunftmeister Tobias Dold sein Wort an die Elfer, Obernarren, die kleine Abordnung der Bach-na-Fahrer und die Ehrengäste: „Wir als Narren sind in so fast regierungslosen Zeiten die einzige Konstante, auf die man sich verlassen kann. Daher sehnen wir uns auch schon zum Fasnetssamstag hin, wo dann wenigstens in Schramberg die richtige Regierung an der Macht ist“.

 

Diese Jahr dürfe die Stadt ein stolzes Jubiläum feiern: „100 Jahre Schramberger Original Hansel“. Kein anderes Kleidle im schwäbisch-alemannischen Raum habe „so eine Erscheinung, Präsenz und Ausstrahlung“. Bei den Narrentreffen, so die Rückmeldung der Zuschauer, seien die Schramberger unter den vielen Zünften ein der schönsten Gruppen, gerade auch wegen der Hansel. Da es keine Fasnet ohne Brezelsegen gäbe, habe er mal ausgerechnet, wie viele Brezeln die Hansel in 100 Jahren verteilt hätten: „Dem Schwund der Brezeln eingerechnet, die der Hansel selber gegessen hat, komme ich auf die Zahl von rund 1,2 Millionen Brezeln“. Doch jetzt freue er sich auf die kommenden Tage. „Bringt die Fasnet in die Stadt und seid anständig“, gab er den Abstaubern mit auf den Weg.

Der Narrenmarsch erklingt

Und zum ersten Mal in diesem Jahr erklang der Narrenmarsch, als Ehrenzunftmeister Hubert Dold mit dem Abstauben begann. Alle sangen kräftig mit.

Der Ehrenzunftmeister Hubert Dold staubt die Narrenmasken ab. Foto: Fritsche

Die Verkündigung des Fasnetsmottos 2025 leitete Achim Schaub diesmal zu Ehren des Hanseljubiläums mit einem selbst verfassten vierstrophigen Gedicht ein. Das Motto lautet: „D’Hansel heut Geburtstag feiert, er freut sich über 100 Jahr. Lasset’s Hanselgschell erklinga, schenket ei – und stoßet a’“. Dann war es an Udo Neudeck, die Abstauber-Truppen für die Talstadt, einige für den Sulgen und eine kleine Abordnung für „die Versprengten“ in Zimmern einzuteilen.

Aufstellung zu Gruppenbild

Doch bevor sie loszogen in die Stadtteile, wurde noch vom Zunftmeister am Haus die neue Fahne aufgezogen und alle nahmen Aufstellung zum traditionellen Gruppenbild. Zum Jubiläum des Hansel hatte Kunstmaler Gerd Pflumm den Hansel in Lebensgröße gemalt und die Narrenzunft durfte das Motiv für eine neue Fahne verwenden. Dem Zunftmeister überreichte Pflumm, der mit seiner Ehefrau Gerda gekommen war, als Gastgeschenk einen eigens dafür gefertigten Hoorig-Katz-Ring.

Die Narrenzunft präsentiert ihre neue Fahne. Foto: Fritsche

Von Dolds Ehefrau Catherine und seiner Schwiegermutter Amele Horstmann mit Essen und Getränken gestärkt, zogen die Abstauber dann los, mit dabei für jeden Besuch als Mitbringsel ein Täschchen mit einer Mini-Hansel-Maske und dem Ausstellung-Flyer: Den 100. Geburtstag des „Schramberger Orginal-Hansels“ würdigt das Stadtmuseum mit einer Sonderausstellung. Die Eröffnung mit Brezelsegen ist am Mittwoch, 15. Januar, um 19 Uhr.