Kollaborativen Spielen, welche die Kreativität anregen, gehen die Kinobesucher im Subiaco nach. Foto: Finnern

Stewart Brands Ideen und sein Magazin „Whole Earth Catalog“ begeisterten das Subiaco-Publikum im Zuge einer Filmvorführung.

Ein Hauch von Silicon Valley wehte am vergangenen Freitag durch das Subiaco-Kino, als der Dokumentarfilm „We Are as Gods“ über Stewart Brand, den Visionär hinter dem legendären Magazin „Whole Earth Catalog“, über die Leinwand flimmerte. Das teilte Mark Finnern als einer der Organisatoren des Abends mit.

 

Stewart Brand ist unter anderem dafür bekannt, dass er in den 1960er-Jahren die NASA dazu brachte, eines der ersten Satellitenbilder unserer Erde zu veröffentlichen – ein Moment, der weltweit Millionen Menschen das „kleine, blaue Juwel“ vor Augen führte, auf dem wir alle leben.

„Wir sind wie Götter, lasst uns gut darin werden“

Bereits beim Betreten des Kinos wurden die Besucher mit einer liebevoll gestalteten Karte überrascht, die das Motto des Abends trug: „Wir sind wie Götter, lasst uns gut darin werden.“ Diesen berühmten Ausspruch prägte Stewart Brand bereits vor Jahrzehnten im Whole Earth Catalog, lange bevor das World Wide Web überhaupt existierte.

Schon damals war es sein Anliegen, Menschen mit Wissen und Werkzeugen zu versorgen, um eigene Ideen umzusetzen.

Mark Finnern engagiert sich in der „ KI Impact Group“ in Schramberg. Foto: Privat

Mark Finnern, der lange Jahre in San Francisco lebte und dort einen eigenen „Future Salon“ zu Zukunftsthemen ins Leben rief, führte persönlich in den Abend ein. Dabei erzählte er von seinem ersten Kontakt mit dem Millennium „Whole Earth Catalog“ im Jahr 1994 und von seiner späteren Teilnahme an der 50-jährigen Bestensfeier des „Whole Earth Catalog“ in San Francisco.

Finnern verdeutlichte, wie Stewart Brand durch seine diversen Projekte – etwa das „New Games Movement“ mit dem Motto „Play Hard, Play Fair, Nobody Hurt – stets neuen Denkansätzen und Kooperationen Vorschub leistete.

Um diesen spielerischen Geist ins Subiaco zu holen, brachten die Organisatoren kurzerhand einen Yogaball mit. Das Publikum durfte direkt vor Ort eine Runde „Earth Ball“ spielen – ganz in Anlehnung an die kollaborativen, kreativen Spiele, die Brand einst miterfand.

Die heitere Aktion sorgte für Auflockerung und passte zum Film, dessen eines Hauptthema die kontroversen Pläne sind, das Mammut per DNA-Klonung wiederzubeleben. Die Meinungen im Schramberger Publikum waren gespalten: Von Faszination über die Möglichkeiten der Gentechnik bis hin zu Zweifeln am Sinn solcher Vorhaben.

Hürden für Neuerungen sinken laut Beobachtern

Das Resümee des Abends lautete dennoch, dass die Hürden zur Umsetzung positiver Neuerungen immer weiter sinken – auch im Schwarzwald. Innovation, Kreativität und der gemeinsame Spieltrieb können Menschen zusammenbringen, um neuen Herausforderungen zu begegnen.

Wer diesen Geist vertiefen möchte, hat schon bald Gelegenheit dazu: Am Donnerstag, 13. Februar, findet im Rahmen der „KI-Impact Group“ der im Stadtgebiet beheimateten Wirtschaft ein Workshop mit dem Titel „Spielerisch Probleme lösen mit KI!“ statt. Dort werden in rund drei Stunden praxisnahe, kreative Lösungen mithilfe von KI-Tools erarbeitet, die sich im Unternehmenskontext eignen. Die Veranstaltung richtet sich auch an Menschen ohne Programmierkenntnisse. Dazu anmelden kann man sich unter: https://forms.gle/qAfCbKr4McgNwAcR8

Finnern zufolge war der Abend eine gelungene Zusammenarbeit zwischen dem Subiaco-Kino, der „Make it in Schramberg“-Initiative und der KI-Impact Group und ganz im Sinne von Stewart Brands Motto: „Wir sind wie Götter, lasst uns gut darin werden.“