Leo van Doeselaar spielt Werke von Komponisten aus ganz Europa. Foto: SO Foto: Schwarzwälder Bote

Schramberger Orgelkonzerte: Leo van Doeselaar ist am Sonntag, 14. Oktober, in der Heilig-Geist-Kirche zu erleben

Schramberg. Am Sonntag, 14. Oktober, ist Leo van Doeselaar, Professor für künstlerisches Orgelspiel und Titularorganist in Groningen/Niederlande, beim Verein Schramberger Orgelkonzerte zu Gast. Ab 17 Uhr konzertiert der vielseitig interessierte Interpret in der Heilig-Geist-Kirche mit Orgelwerken von Komponisten aus ganz Europa. Die Zuhörer erwartet laut Mitteilung ein "paneuropäisches" Programm.

Leo van Doeselaar studierte Orgel und Klavier am Amsterdamer Conservatorium und wurde mit dem Prix d’Excellence für Orgel ausgezeichnet. Im Anschluss daran vertiefte er sich in historisches Orgelspiel, studierte französisches Orgelrepertoire und trat als Orgelsolist mit verschiedenen Orchestern auf, immer wieder auch mit dem Königlichen Concertgebouworchester.

Als Continuospieler arbeitete er mit unterschiedlichen Barockensembles in Westeuropa zusammen und wirkte an einer großen Anzahl von Festspielen für Alte Musik in Europa und den USA mit. Eine umfangreiche Discographie zeichnet Leo van Doeselaar aus, unter anderem die ersten Integralaufnahmen der Orgelwerke von Wilhelm Friedemann Bach und Georg Friedrich Händel.

Gemeinsam mit Wyneke Jordans bildet van Doeselaar ein vielseitig auftretendes Klavierduo, das zahlreiche CD-Einspielungen mit Werken von Satie, Dvorak, Ravel, Beethoven und Schubert herausgegeben hat. Außerdem war er an der Gesamtaufnahme der Werke für Tasteninstrumente von J. P. Sweelinck beteiligt, die 2003 den Edison-Preis und den Preis der Deutschen Schallplattenkritik erhielt.

Echo-Klassik-Preis und andere Auszeichnungen

Seine Aufnahme mit Orgelwerken von Heinrich Scheidemann in der St. Pieterskerk in Leiden wurde zum einen 2012 mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik gekrönt und zum anderen 2013 mit dem Echo-Klassik Preis. Seine rege Konzerttätigkeit, aber auch seine Jurymitgliedschaft bei zahlreichen Orgelfestivals und Meisterkursen führen ihn durch ganz Europa und Asien. So nahm er 2016 als Juror beim internationalen Wettbewerb "Schramberger Eberhard Friedrich Walcker Preis" teil. Heute wirkt van Doeselaar als Professor für künstlerisches Orgelspiel an der Universität der Künste Berlin, als Titularorganist der St. Pieterskerk zu Leiden und der Martinikerk zu Groningen. In der "Oude Kerk" in Amsterdam wurde ihm 2007 der Sweelinckpreis für seine großen Verdienste um die niederländische und internationale Orgelkultur verliehen. Sein großes Interesse an internationaler Orgelkultur spiegelt sich laut Ankündigung in seiner Auswahl an Orgelliteratur für seinen Auftritt in Schramberg, die er als "paneuropäisch" bezeichnet. Zu hören sind folgende Komponisten und Stücke: Jan Willem Brandts-Buys – Patria (Phantasie g-Moll op. 36 (1912); Gerard Bunk – aus "8 Charakterstücke", op. 54; Sigfrid Karg-Elert – aus "Music for organ", op.145 (1931): Praeambolo – Harmonies du soir, op.72, Nr.1 – Rondo alla Campanella, op. 165 (1932); Arnold Mendelssohn – Partita über die Melodie des Liedes: Wir Christenleut, opus 104, Nummer 1 (1928); Otto Olsson – Preludium och Fuga dis-Moll, op. 56, Nummer 3 (1935); Olivier Messiaen – Diptyque (1930) und abschließend Leos Janacek – Orgelsolo aus Missa Glagolitica (1926).