Die Wandergruppe des Schwarzwaldvereins im Kleinsölktal unterhalb der Putzentalalm in den Schladminger Tauern. Foto: Eckhardt Foto: Schwarzwälder Bote

Wanderwoche: Wasser spielt wichtige Rolle / Dunkle Klammen, Gebirgsseen und mächtige Wasserfälle begleiten die Teilnehmer

Schramberg. In der Steiermark, im grünen Herzen Österreichs, verbrachten die Teilnehmer des Schwarzwaldvereins Schramberg eine Wanderwoche. Das Wasser, das dieses Grün hervorbringt, spielte während dieser Tage eine große Rolle: rauschend durch eine dunkle Klamm, gischtend als mächtiger Wasserfall, auch leise rieselnd vom Himmel und schließlich springend und sprudelnd in tausend kleinen Fällen im Naturschauspiel Sölktal.

Während der Anfahrt über das Chiemgau, vorbei an Salzburg erfolgte die erste Wanderung im Lammertal, in der beeindruckenden Klamm Lammeröfen – ein Naturdenkmal im Salzburger Land. Gleich zu Beginn wagte sich die Wandergruppe an den größten Wasserfall der Steiermark, den Riesachfall, auf dem Alpinsteig "durch die Höll". So wurden Abgründe unterhalb der Almen bezeichnet, die eine Absturzgefahr für das Weidevieh darstellten.

Parallel zum Wasserlauf bergan, mittels steiler Leitern, überwindet der Wanderer die nahezu unzugängliche Schlucht. Aussichtsplattformen sowie eine Hängebrücke schweben über dem tosenden Wasser, und hinter jeder Biegung wartet eine Überraschung.

Oben, am Riesachsee, an der malerisch gelegenen Gföller Alm gab’s Selbstgebranntes – wahlweise ein Honig- oder ein Lärchenschnäpsle. Bergab wurde auf diesem Weg die Waldhäuslalm zur Mittagseinkehr erreicht. Anschließend begleitete die schäumende Riesach die Wanderer auf ihrem Weg hinunter nach Schladming. Mit der Gondel schwebten die Wanderer zum Abschluss des Tages hoch zur Planai, um mitzuerleben, wie sich das Dachsteingebirge gegenüber aus den Wolken schälte und ruckzuck wieder verhüllte.

Die Ramsau, ein Plateau unterhalb des gewaltigen Dachsteinmassivs stand als nächstes auf dem Plan. Nach dem Anstieg zur Bachalm, wahlweise per pedes oder per Shuttle, wurden die Wanderer von einer Kolonie Murmeltiere erwartet. Die arbeiteten noch kräftig an ihrem Winterspeck: Apfelschnitze waren willkommen, aber beim Rascheln einer Tüte mit Nüssen war klar: Nüsse sind der absolute Lieblingssnack dieser Nager. Etwas später, nach einigen weiteren Höhenmetern, durften sich die Wanderer in der Walcher Almhütte selbst stärken. Danach konnten sich Interessierte im Alpinmuseum über Geologie des Dachsteingebirges und die Geschichte des Bergsteigens informieren. Abends, nach einer Tagesleistung von rund 13 Kilometern in ordentlichem Auf und Ab, hatten die Wanderfreunde noch genügend Reserven, um zu tanzen.

Nach diesem sportlichen Tag bot der Dienstag in St. Wolfgang Gelegenheit zum Spazieren, Bummeln und zum Flanieren an der Seepromenade. Das "Weiße Rössl" war dann auch das Ziel einiger Wanderfreunde nach einer Schifffahrt auf dem Wolfgangsee. Am Mittwoch ging es mit dem Bus auf abenteuerlicher Straße hinein in die Schladminger Tauern, ins romantische Kleinsölktal, bekannt durch seinen Marmor. Größere und kleinere Wasserfälle sprudeln und plätschern von den umliegenden Bergen ins Tal herab. Die Breitlahnhütte als Startpunkt liegt nicht weit vom Schwarzensee, nach dessen Umrundung ging es hinauf zur Putzentalalm am Talschluss. Auf der Terrasse der Hütte wartete schon ein handfeste Jause auf die Wanderer. Ziegen, Hühner und Kätzchen wuselten zwischen den Gästen herum.

Den Abschluss der Wandertage markierte das Bergfrühstück am Donnerstag auf dem Hauser Kaibling. Die Seilbahn brachte die Wanderer auf 1900 Meter Höhe zur Krummholzhütte. Nach dem Frühstück ging der erste Anstieg zum Gipfel des Hauser Kaibling und wieder hinab zum Rossfeldsattel. Ein Abstecher lockte noch einmal hinauf zur Bärfallspitze. Beide Gipfel boten herrliche Blicke ins Ennstal und auf den geDachstein. Ein teilweise kniffliger Abstieg brachte die Wanderer zur Kaiblingalm zur ttagsrast. Manche steuerten danach noch einmal die Krummholzhütte für ein Tässchen Kaffee an, es gab aber auch die Möglichkeit bis zur Mittelstation zu wandern.

Reich an Erlebnissen traten die Wanderer die Heimreise an, nicht ohne eine obligate Schlusseinkehr am Bodensee.