Ortsvorsteher Lutz Strobel (links) dankt Hermann Stockhaus für sein Engagement bei der Beschaffung der neuen Orgel. Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder Bote

Einsatz: Verein zur Förderung von Kunst und Kultur gründete sich einst, um Orgel anzuschaffen

Seit gut fünf Jahren steht die neue Orgel im Altarraum der damals auch renovierten katholischen Kirche St. Johann in Tennenbronn. Maßgeblich beteiligt war dabei der Verein zur Förderung von Kunst und Kultur, der sich nun aufgelöst hat.

Schramberg-Tennenbronn. Seit der Orgelweihe am 9. September 2012 erklingt die Orgel in Gottesdiensten und bei Konzerten mit verschiedenen Organisten. Entscheidend mit dazu beigetragen haben Mitglieder des Vereins zur Förderung von Kunst und Kultur – unter ihrer Beteiligung wurde das neue Instrument ausgewählt, beschafft und zum größten Teil auch finanziert.

Seit seiner Gründung im Januar 2001 sammelte der Verein mit Spenden und vielen Veranstaltungen rund 270 000 Euro und steuerte so den größten Teil zu den Baukosten der Orgel von 400 000 Euro bei. Die noch ausstehende Restfinanzierung übernimmt die Kirchengemeinde aus eigenen Mitteln und mit weiteren Spenden.

Mit vielen Ideen und großem Einsatz wurden Einnahmen durch den Verkauf von Orgelwecken, Musik-CDs und Kochbüchern geschaffen sowie Spenden geworben. Zahlreiche Konzerte fanden in der Kirche statt, beim Weihnachtsmarkt gab es einen Stand, einzelne Personen stifteten Kunstwerke oder Kaffee und Kuchen. So konnte der Verein Kunst und Kultur jedes Jahr eine fünfstellige Summe auf das "Orgelkonto" überweisen.

Dazu wurden Orgeln bei Rundfahrten besichtigt, auch gebrauchte Instrumente begutachtet. Nach langen Beratungen fiel dann im November 2009 die Entscheidung. Aus vier Angeboten von renommierten Orgelbauern wählte der Orgelausschuss die Firma Seifert aus dem nordrhein-westfälischen Kevelaer aus, die im Frühjahr 2012 die neue Orgel in der Kirche einbaute.

Mit dem ersten Konzert begeisterte der Sachverständige Michael Kaufmann die Zuhörer am Tag der Orgelweihe. Das Jahreskonzert im September wird inzwischen auch unter den Veranstaltungen der Schramberger Orgelkonzerte angekündigt.

Nachdem der Förderverein Orgelbau sein Ziel erreicht hatte, entschieden die Mitglieder in der Jahresversammlung im Oktober 2017 einstimmig, den Verein zum 31. Dezember 2017 aufzulösen und dessen Vermögen der katholischen Kirchengemeinde zu übergeben.

"Wir haben unser Ziel erreicht und konnten der Kirchengemeinde ein tolles Instrument verschaffen", zog Hermann Stockhaus zufrieden sein Resümee eines langen und gewichtigen Engagements. Er war seit der Gründung des Vereins im Jahr 2001 bis zu seiner Auflösung Mitglied im Vorstand und zudem sachkundiger Berater bei der Auswahl der gekauften Orgel.

Die Anschaffung "der traumhaften Orgel ist ein Musterbeispiel bürgerschaftlichen Engagements", betonte Tennenbronns Ortsvorsteher Lutz Strobel zur Auflösung des Vereins.