Fotos: Fritsche Foto: Schwarzwälder Bote

Evangelische Pfarrerin Martina Schlagenhauf feierlich in ihr Amt eingesetzt

Im festlichen Gottesdienst am Erntedanksonntag ist Martina Schlagenhauf von Dekan Ulrich Vallon als Pfarrerin in der Gesamtkirchengemeinde Schramberg-Lauterbach auf der Pfarrstelle Schramberg in ihr Amt eingesetzt worden.

Schramberg. "Zum Auftrag des Pfarrerinnenberufs gehört es, das Ganze in Blick zu behalten", wandte sich Dekan Vallon vom Altar aus an die in der ersten Reihe vor der Kirchgemeinde sitzende künftige Pfarrerin. Das bedeute, im Gemeinwesen der Stadt mit dem Gottesdienst präsent zu sein, den Glauben und die Welt zu sehen und zusammenzuhalten. Oder anders gesagt: "Worte zu finden für die Sehnsucht, die jeder hat".

Pfarrerin Schlagenhauf stellte zunächst ihren Werdegang vor, um dann hervorzuheben, dass für sie in ihrer Arbeit in erster Linie die Menschen wichtig sind. "Nicht der Geist der Furcht, sondern der Kraft, Liebe und Besonnenheit soll über meinem Wirken stehen", führte sie die Bibelstelle aus, die sie ihrer Einladung zur Investitur vorangestellt hatte: "Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit" (2. Timotheus 1,7).

Jetzt bat Vallon, alle Repräsentanten der Kirchengemeinde auf beiden Seiten des Altars Aufstellung zu nehmen, holte von ihnen das Ja zur Einsetzung von Schlagenhauf ein, trug dann die umfangreiche und inhaltsschwere Formel ihrer Aufgaben und Pflichten vor. "Ja, und Gott helfe mir", gelobte Schlagenhauf. "Hiermit setzen wir Dich ein als Pfarrerin dieser Gemeinde", verkündigte Vallon. Er legte ihr beide Hände auf und sprach die Segensformel. "Schramberg hat wieder eine Pfarrerin", stellte Vallon danach fest, verlas und überreichte die Ernennungsurkunde des Landesbischofs. "Wir wünschen ihr, dass sie so authentisch bleibt, wie sie ist", erklärte Kirchpflegerin Martina Herzog am Schluss des Einsetzungsakts.

Ihr erste Predigt im neuen Amt hielt Schlagenhauf zum Erntedankfest. Auch ein gesunder Lebensstil und gesunde Ernährung seien keine Garantie für ein langes und erfülltes Leben. Das hinge nicht nur von einem selbst ab, man sei auch ein Teil von Gottes Schöpfung. An den Schluss stellte sie ein afrikanisches Gedicht, das in einfachen, aber berührenden Worten die Freude über die Schöpfung, die in allem sei, auch in einem selbst, zum Ausdruck brachte.

Nach den Fürbitten gab ein Orgelstück, gespielt von Judith Kilsbach, Raum zur Besinnung und leitete zu einer Reihe von Grußworten über. Udo Neudeck richtete als Stellvertreter von Oberbürgermeister Thomas Herzog dessen Glückwünsche aus und erinnerte für die Zusammenarbeit daran, dass "die Schwarzwälder verlässlich und treu sind". Pfarrvikar Meinrad Hermann von der Kirchengemeinde St. Maria – Heilig Geist erklärte, auch im Namen von Rüdiger Kocholl: "Unser Wunsch ist, dass die ökumenische Zusammenarbeit harmonisch weitergeht". Pfarrer Friedhelm Bühner aus Locherhof sicherte die Unterstützung der Pfarrer der Umgebung zu. Und Bernhard Dennig, Direktor des Gymnasiums, freute sich, dass der Religionsunterricht weiterläuft.

Zum Schluss hießen Klaus Andreae und Claudio Fuchs in einem humorvollen Wechselgespräch im Namen des Kirchengemeinderats und der gesamten Kirchengemeinde ihre neue Pfarrerin Willkommen. Beim Empfang im Gemeindehaus nutzten die Gottesdienstbesucher die Möglichkeit, Pfarrerin Schlagenauf zu gratulieren und mit ihr ins Gespräch zu kommen.

Musikalisch hatte das Bläserensemble der Kirchengemeinde unter der Leitung von Judith Kilsbach den Gottesdienst mitgestaltet.