Schramberg. Der Familienname Kast kommt in Deutschland etwas weniger als 4000-mal

Schramberg - Der Familienname Kast kommt in Deutschland etwas weniger als 4000-mal vor. Eindeutiger Schwerpunkt ist die Gegend um Ulm, vor allem Neu-Ulm. Der Name ist allerdings flächenmäßig recht weit verbreitet, auch im Badischen. Die Bandbreite möglicher Erklärungen für den Namen ist groß. Je nach Entstehungsort kommen verschiedene Herleitungen in Frage. Im Oberdeutschen sind zwei davon wahrscheinlich: Zum einen könnte Kast eine verkürzte Form des Kastenknechts sein (zu mittelhochdeutsch kastenære, kastner "Verwalter des Kornspeichers, Einnehmer und Aufseher über die Einkünfte, Rentmeister"). Der Familienname wäre dann Berufsname, der auf eine Amtsbezeichnung zurückgeht. Eine andere Erklärung ist, dass jemand Kast genannt wurde, weil er (beruflich) mit Schränken – im Oberdeutschen auch Kasten genannt – zu tun hatte. Auch dann handelte es sich um einen Berufsnamen.

Im Badischen ist die Familie Kast spätestens zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Gernsbach und Gaggenau nachweisbar. Mit Jakob Kast in Gaggenau-Hörden (1540 bis 1615), Murgschiffer und Holzhändler, tritt auch schon früh ein berühmter Namensträger auf. Er hielt das Holzmonopol des Markgrafen Philipp II. von Baden-Baden und brachte es durch seine umsichtige, teils auch rücksichtslose Geschäftstüchtigkeit zu Reichtum.