Der Familienname Bilger kommt in Deutschland gut 1100-mal vor.

Schramberg - Der Familienname Bilger kommt in Deutschland gut 1100-mal vor. Verbreitungsschwerpunkt sind die Neckarregion zwischen Oberndorf im Norden und Trossingen im Süden, in geringerem Maße auch Baden-Baden und Umgebung.

Außerhalb von Baden-Württemberg kommt er recht selten vor, wenn man vom Elsass absieht. Dort taucht der Name auch besonders früh auf, in Vendenheim, Blaesheim, Kunheim, Durrenentzen und Colmar im 16. Jahrhundert. Auch in der Basler Gegend, im Breisgau, am Hochrhein und in der Moselgegend gibt es zu dieser Zeit schon Bilger. Auf dem Gebiet der Reichsstadt Rottweil tritt der Name erstmals mit Konrad Bilger auf, der 1675 aus Böhringen kommend in Epfendorf eine gebürtige Sulgenerin heiratet. Er war Wirt in Epfendorf.

Ein Blasius Bilger aus Trossingen heiratet 1724 in Schramberg, zieht aber bald weiter nach Fischbach bei Niedereschach. Einem Eheeintrag in Evangelisch-Tennenbronn zufolge heiratet 1692 die Tochter eines Christoph Bilger – angeblich aus Prag  stammend – einen Krämer aus Tennenbronn. Allerdings dürfte es sich dabei nicht um die böhmische Residenzstadt in der heutigen Tschechischen Republik handeln. Der Ort konnte allerdings noch nicht lokalisiert werden. Beim Familiennamen selbst handelt es sich um einen Übernamen zu mittelhochdeutsch pilgerim, bilgerim "Pilger". Das wiederum geht zurück auf lateinisch peregrinus beziehungsweise peregrinari "in der Fremde sein".

Im Kirchenlatein bezeichnet pelegrinus eine Person, die aus Glaubensgründen in die Fremde zieht, insbesondere um eine Wallfahrt zu unternehmen.