Der Familienname Glatthaar kommt in Deutschland etwa 500 Mal vor, und zwar konzentriert in den katholisch geprägten Orten bei Oberndorf.

Schramberg - Der Familienname Glatthaar kommt in Deutschland etwa 500 Mal vor, und zwar konzentriert in den katholisch geprägten Orten bei Oberndorf: Seedorf, Epfendorf, Bösingen, Hochmössingen und insbesondere Beffendorf.

Glatthaar ist ein typischer Beffendorfer Name, heute wie vor 300 Jahren. Im 17. und frühen 18. Jahrhundert verbreiteten sich die Glatthaar in Beffendorf und den umliegenden Orten. In Beffendorf, Bochingen und Hochmössingen stellten sie Dorfschultheiße und Vögte.

Um das Jahr 1575 ist ein Jakob Glatthaar Pfarrer in Oberndorf. Naheliegend ist, dass es sich um eine Benennung nach einem Übernamen für einen Menschen mit glattem Haar handelt – ähnlich wie Weißhaar, Pfleghar und Kraushaar. Aber ganz so eindeutig ist die Sachlage nicht. Denn angesichts der Schreibweisen der frühen Nennungen könnte auch ein Herkunftsname zum nur wenige Kilometer entfernten Ort Glatt vorliegen. Als dieser Zusammenhang aus den Augen geriet, ordnete man dem Namen mit "Glatthaar" womöglich eine neue Bedeutung zu.