Serie: Woher kommt mein Name?

Schramberg - Der Familienname Eints kommt in Deutschland äußerst selten vor. Neben Rhauderfehn im ostfriesischen Landkreis Leer gibt es den Namen nur noch in Weil der Stadt, Villingendorf und Dietingen. Er ist eine patronymische Bildung zu Eint, einer friesischen Kurzform des Vornamens Einhard.

Die Entstehung vererbter Familiennamen, die in Norditalien und Südfrankreich schon im 10. Jahrhundert begann, erfolgte im friesischen Raum erst im 18. und 19. Jahrhundert. Napoleon unternahm zwar 1811 den Versuch, die Ostfriesen zur Annahme von Familiennamen zu zwingen. Diese hielten jedoch auch danach noch an der traditionellen Namensgebung fest: Wenn ein Ostfriese den Namen Eint Wiemkes trug, war es seit vielen Generationen Usus, dass sein Sohn Wiemke Eints heißen musste, dass heißt der Wiemke war der Nachkomme eines Eint. Das konnte dazu führen, dass die wechselnde Kombination Eint Wiemkes – Wiemke Eints über Generationen Bestand hatte. Dieser Tradition wurde erst nach Gründung des Deutschen Reichs in den 1870er-Jahren ein Ende gesetzt.

Das stellt die Familienforschung in Friesland vor besondere Herausforderungen, die nur durch systematische Recherchen gemeistert werden können. In Terhalle in der Gemeinde Großheide (Landkreis Aurich) werden im 18. Jahrhundert Eints genannt – darunter auch der Vorfahr des Villingendorfer Familienzweigs Heyung Gerdes Eints –, ebenso in Voellenerfehn südlich von Leer. Ein Michiel Eints wird 1578 in Oosterhout (Niederlande) erwähnt.

Weitere Informationen: Wer mehr über seinen Namen wissen möchte, schreibt per E-Mail an redaktionschramberg@schwarzwaelder-bote.de