Schwarzkittel plumpst übers Dach rein und stürmt durch geschlossene Glastür wieder hinaus.
Schramberg-Sulgen - Ein Wildschwein im Gewächshaus hat sich in Sulgen wie der bekannte Elefant im Porzellanladen aufgeführt. Die Sau ist übers Dach hineingeplumst und durch die geschlossene Glastür wieder rausgestürmt.
Am Sonntag gegen halb elf hat es im Buchenweg ordentlich gescheppert. Das Geräusch kam aus dem Garten und als der Hauseigentümer nachschaute, sah er gerade noch, wie ein Wildschwein durch die geschossene Glastür seines Gewächshauses ins Freie stürmte. "Es war ein bisschen kleiner als ein Hausschwein", erzählt der Sulgener. Orientierungslos und völlig panisch rannte der Schwarzkittel quer durch den Garten, durch eine Hecke hindurch – auch ein dahinterliegender Zaun konnte ihn nicht bremsen: Das Tier rannte einfach durch die Maschen hindurch.
Auf der Straße kam das Wildschwein trotz seines "Allradantriebs" ins Rutschen und knallte mit Karacho gegen das Garagentor eines Nachbarn.
Als der erste Schreck verdaut war, sah sich der Sulgener den Ort des Geschehens näher an und konnte es kaum glauben: Das Tier musste vom Nachbargrundstück, das etwas höher liegt, durch eine Hecke gestürmt sein und ist dann von oben durchs Dach in das Glashaus eingebrochen. Dort hat es ganze Arbeit geleistet: "Keine Pflanze, kein Tontopf ist mehr ganz und die Aluschienen des Gewächshauses sind alle ordentlich verbogen."
Wildtiere sind entlang des Buchenwegs keine Seltenheit. Schön öfter habe er Rehe, Füchse oder auch Dachse gesichtet, erzählt der Anwohner. Ein Wildschwein habe sich bislang allerdings noch nicht blicken lassen. Der Jäger, der für das Waldstück zuständig ist, das hinter dem Grundstück liegt, habe beim Anblick des Glashauses auch gestaunt.
Obwohl überall Scherben lagen, hat sich das Tier offensichtlich nicht verletzt: "Wir haben keinen einzigen Tropfen Blut entdeckt." Elefanten haben eben ein dickes Fell – und Wildscheine eine fette Schwarte.