Bürgerversammlung: Ergebnisse der Studie bewerten und städtebauliche Komponente einfließen lassen

Schramberg. Schulen gehören als wesentliche Faktoren zur Stadtentwicklung, befanden die Fragesteller bei der Diskussion in der Aula über künftige Schulstandorte in Schramberg (wir berichteten).

Für die jeweils drei Standorte für einen Campus in der Talstadt und in Sulgen wurden zunächst die Auswahl und die Qualität der Kriterien für die ermittelte Rangfolge in Frage gestellt.

In eine Bewertung müssten auch Fragen der Stadtentwicklung einbezogen werden, forderte Stefanie Knebel die Kriterien offen zu legen. Die Hintergründe für die Studie seien in der Dokumentation auf der Internet-Seite der Stadt aufgeführt, erklärte Moderator Thomas Herzog. Auf die Stadtentwicklung verwiesen auch die meisten Fragestellerinnen, denn Schüler belebten die Stadt und sie nutzten nicht nur Kebab-Stände, sondern kauften auch ein. Dies betonte ebenfalls Kirsten Moosmann für den HGV, denn auch die Lehrer nutzten die Gastronomie. Weil es alle Schularten in der Talstadt gebe, habe ihre Familie hier ein Haus gekauft, verwies ein Beitrag auf andere Eltern, die nicht zusätzliche Busfahrten in Schulen auf dem Sulgen bezahlen könnten. Wie werden sich die Grundstückspreise entwickeln, wenn die Schulen wegziehen und was werde mit den Leerständen passieren? Für eine Nachnutzung der denkmalgeschützten Realschule habe der Gemeinderat das Juks oder die VHS vorgeschlagen, erinnerte der Oberbürgermeister.

Ohne Schulen gebe es "wenige Möglichkeiten, an denen sich junges Leben kristallisieren kann", forderte Hans-Jörg Dierstein, etwas zu tun, wenn Leben in der Talstadt sein soll. Man müsse die Ergebnisse der Studie bewerten, aber auch eine städtebauliche Komponente einfließen lassen, wollte Gemeinderat Clemens Maurer eine Nutzwertanalyse. "Da liegen die Vorteile für den Schulstandort ganz klar bei der Talstadt." Zur Entscheidung müsse die Stadtverwaltung "zeitnah einen Vorschlag zur Finanzierung vorlegen". Dazu gehöre auch die Betrachtung des Verkehrs zu einem Standort, verwies eine Zuhörerin auf das tägliche Chaos in Sulgens Mitte.

Dagegen gebe es in Schramberg einen Busbahnhof in der Nähe der Schulen. Der Busverkehr in Sulgen werde nicht wesentlich stärker durch neue Schulen, versuchte Berthold Kammerer zu beruhigen. Ungeklärt sei noch die Frage der Verfügbarkeit von Grundstücken, die einen Neubau in Sulgen verzögern könnten. Thomas Herzog bestätigte, noch nicht mit Eigentümern von benötigten Grundstücken gesprochen zu haben. Fehlende Grundstücke könnten aber einen Neubau verhindern.