Am Anfang stand der Traum des Uhrenliebhabers, aus dem er die Junghans-Mega der Zukunft als Weiterentwicklung des Welttimers gestaltete. Foto: Wedeniwski

Der Traum eines Uhrenliebhabers: Wissenschaftler und Fan der Junghans-Mega entwirft neue Ansicht der H.A.U.

Schramberg - Am Anfang war der Traum, der die Idee einer Vision skizzierte. Die Vorstellung war im Bewusstsein da, geprägt durch das Bild an der H.A.U-Gebäudefassade in Schramberg, auf der die erste "MEGA"-Funkuhr der Welt verewigt ist.

An der grauen Front ist ein Leitfaden zu lesen: "Junghans Uhren – Von Schramberg in die ganze Welt". Bei genauer Betrachtung verändert sich langsam das Bild, und durch den kräftigen blauen Funkstrahl bildet sich in der Vorstellung eine moderne Herrenarmbanduhr, die den "Worldtimer Chronoscope" visionär zeigt. Der Traum ist verschwunden, aber die Skizze der neuen fiktiven Junghans-Uhr "Image" ist gedanklich geblieben.

Inspiration aus der Realität der Zeit geschöpft

Die Motivation zu dieser Vision kommt aus Schramberg, aus der Junghans-Philosophie, die ihre Inspiration aus der Realität der Zeit schöpft, die das alltägliche Leben formt und dadurch die modernen Trends der gesellschaftlichen Veränderungen wahrnimmt.

In dem Interview "Bei uns wird die Tradition wieder gelebt" zum 150. Firmen-Jubiläum erläuterte Junghans-Gesellschafter Hans-Jochen Steim sein Credo, das die Uhrenprodukte erklärt: "Wir wollen nicht nur Handaufzugswerke und Chronometerwerke anbieten, sondern auch Quarz-, Funk- und Solartechnologie", und er ergänzt: "Wir haben uns beim Neustart dazu entschlossen, jede Uhr mit dem Aufdruck ‘Made in Germany’ zu versehen.“

Die sinnliche Deutung Steims macht klar, dass der Weg das Ziel angibt. "Zurück in der Zukunft" ist die Botschaft der kreativen Kontinuität, die Junghans durch die traditionelle Philosophie des Hauses offenbart. Für eine Vision ist Schramberg der Ort, wo das Symbol der globalen Weltzeit durch Weltoffenheit gelebt wird, die nur in den Raum expandiert, weil die "Zeit um den Globus fliegt", um wieder "daheim" anzukommen.

Die Innovation einer Uhr beginnt mit einer Skizze, die den Traum konkretisiert. Es folgen viele Zeichnungen auf diesem Weg, weil im Anfang die Psychologie der Sinnlichkeit steht. So kann die Analyse folgen, die auf Vorteile und Nachteile eingeht, um das Optimum zu ermitteln. Und so zu dem Schluss kommen, dass die Synthese aus Technik und Ästhetik das Design bestimmt. Die Kreativität verdeutlicht das Image des funktionalen Profils, indem die exklusive Optik die Kreation auf einem Niveau auszeichnet, die der tief verwurzelten Philosophie entspricht.

Was will man tatsächlich? Die Antwort liegt im Detail des funktionellen Designs, um die Noblesse der neuen Uhr darzustellen. Der Vergleich markiert die unterschiedlichen Konzepte, die im individuellen exquisiten Styling emotionell komplementär wirken. In der Vision entsteht eine aktualisierte Weltzeituhr, die eine Weiterentwicklung der Herrenarmbanduhr Worldtimer Chronoscope darstellt, die keine Replik ist, sondern durch das raffinierte Design mit der Mondphase beeindruckt.

Zwei Dinge fallen sofort auf. Zum einen: Die Weltzeituhr visualisiert drei Zeitzonen gleichzeitig, die in einem Blick zu sehen sind. Gleichzeitig ist die analoge Ortszeit und digitale Fernzeit mit 37 Referenzen mit codierten Namen von Städten, Ländern oder Inseln angezeigt. Es sind auch die Zeitzonen der Erde, die nach der UTC Konvention (Universal Time Coordinated) von ihrem natürlichen Meridian abweichen, indem sie eine Viertelstunde, eine halbe oder Dreiviertelstunde annehmen. Zum anderen: der Chronoscope, der seine Funktionen anzeigt. Das LC-Display ist bei "12 Uhr" platziert und zeigt die Stoppzeit horizontal über sechs Stellen an.

Abgebildet wird auch die charakteristische Funktionalität, beispielsweise die der Zeitzonen. Das Design umschreibt die transzendente Zeit, die in der Weltzeit eine Relativform annimmt, die im konventionellen Gitternetz den symbolischen Raum verknüpft. So wird der Takt von "Jetzt" als das Intervall zwischen vorher und nachher der Erdrotation definiert.

Der Blickfang ist das Zifferblatt, das die nördliche Hemisphäre der Erde in der Deklinationsposition wiedergibt, so wie der Raum aus der Sicht des Mondes aussieht. Diese sphärisch emaillierte farbige Landschaft ist von einem 24-Stundenring umkreist, der mit Tag/Nacht-Einteilung versehen ist. Die Nachtindikation ist zwischen "18 Uhr" und "6 Uhr" mit blauer Farbe hinterlegt. Die Stundenanzeige basiert auf einem Zifferblatt mit zwei Zeigern. Die Heimatzeit wird mittel einen Schwertzeiger angezeigt, wobei die Ortszeit durch einen pfeilförmigen Stundenzeiger indiziert wird.

Fünf unterschiedliche LC-Displays sind auf dem Zifferblatt platziert. Das erste Element bei "24 Uhr" zeigt den Minutengang an. Das zweite Element im symbolischen Polarkreis nimmt den ersten Rang ein, weil es den Puls der Zeit als Sekundentakt visualisiert. Das dritte Element bei "18 Uhr" markiert die östliche codierte Referenz und das vierte Element die westliche Referenz. Zusätzlich werden an dem "18 Uhr" LC-Display der Senderruf und an dem "6 Uhr" LC-Display der Wochentag angezeigt. Das fünfte Element zeigt noch die dritte Zeitzone als Fernzeit und das Datum an.

Beispielhaft sind vier Weltzeiten aufgeführt, die ausgewählte Indikationen und Referenzen vorführen wie Berlin (DCF/BER), New York (WWU/NYC), Tokyo (JJY/TYO) und Delhi (UTC/DEL). Somit hat der Uhrenliebhaber seinen realen Traum so gut wie verwirklicht.