In diesem Raum sollen künftig Kleinkinder der Krippe spielen. Nach Austausch der Glaswand (hinten) soll das Büro als Schlafraum für die Kleinkinder genutzt werden. Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Auch Tennenbronn bekommt Kinderkrippe  / Attraktivität für junge Familien soll steigen

Schramberg-Tennenbronn (czh). Der Ortschaftsrat hat "die Weichen für eine neue Entwicklung in Tennenbronn" gestellt und empfiehlt dem Verwaltungsausschuss die Einrichtung einer Kinderkrippe im Kindergarten Maria Königin.

Fachbereichsleiter Berthold Kammerer erklärte die Entwicklung, dass Eltern ihre Kinder immer früher in eine Betreuung bringen. Deshalb wolle die Stadt Schramberg dieses Angebot auch in Tennenbronn bieten.

Ab August 2013 haben Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für ihre Kinder unter drei Jahren. In Baden-Württemberg rechne man mit einem Bedarf an Krippenplätzen für jedes dritte Kleinkind. Zehn Plätze in einer Gruppe wolle die Stadt im katholischen Kindergarten einrichten, der außerdem noch in drei Gruppen ausreichend Kindergartenplätze für fast 80 Kinder anbieten könne.

Dies übersteige den absehbaren Bedarf der nächsten Jahre von etwa 70 Plätzen.

Sollte irgendwann der Platzbedarf wieder ansteigen, dann könne die verlässliche Grundschule ins Schulgebäude verlegt werden. Durch einfache Umbauten könne der Raum für die Kinderkrippe geschaffen werden. Die nötigen Sozialräume sollen in einer leer stehenden Wohnung über dem Kindergarten eingerichtet werden.

Rund 25 000 Euro müsse die Stadt zu den Baukosten von 58 000 Euro beisteuern, für den Rest habe die Kirchengemeinde einen Antrag auf Bundeszuschüsse gestellt.

Umgebaut werde in den Ferien, so dass die Krippe ab September ihre Arbeit aufnehmen könne. Dann könnten zehn Kleinkinder für sechs Stunden am Tag von zwei Erzieherinnen betreut werden. Damit könne die Stadt auch in Tennenbronn "ein gutes frühkindliches Betreuungsangebot machen".

Erfahrungsgemäß würden Angebote zur Betreuung genutzt, erwartete Berthold Kammerer auch für den südlichen Stadtteil. Die Stadt mache die Betreuungsangebote, damit "junge Familien hier bleiben und möglichst neue Familien dazu kommen", bestätigte OB Thomas Herzog. Man beobachte die Zahlen der Bevölkerungsentwicklung sehr genau und habe auch schon bei der Reduzierung der Kindergartengruppen den Personalbestand angepasst.

Kammerer verwies darauf, dass seit 2006 bereits drei Kindergartengruppen in Tennenbronn wegen sinkender Kinderzahlen abgebaut worden seien. In der Krippe sei auch ein "Platz-Sharing" zwischen zwei Familien möglich. Dazu müsse jeder Einzelfall betrachtet werden.

Die Mittel für den Bundeszuschuss bei Umbauten von 2000 Euro für jedes Kind seien noch nicht ausgeschöpft und bisher gebe es auch noch keine Ablehnungen von Anträgen, so dass man mit dem Geld rechnen könne. Eigenleistungen könnten beim Ausbau von Zwischenwänden und beim Bau eines Zauns im Außenbereich erbracht werden. Damit könnten etwa 7000 Euro an Kosten eingespart werden.

In der Schramberger Talstadt gibt es vier Krippen in verschiedenen Kindergärten. Eine fünfte Krippe wird in Waldmössingen eingerichtet, die sechste dann in Tennenbronn. Die Kosten für einen Platz berechnen sich in allen Einrichtungen nach der Anzahl der Kinder in einer Familie. Bei einer Familie mit einem Kind werden 238 Euro fällig, bei einer mit zwei Kindern 182 Euro, bei drei Kindern 120 Euro und ab vier Kindern 38 Euro.