Im Paradieshof 1 auf dem Lienberg sollen einmal 80 Katzen, Hunde und Kleintiere als Fundtiere aufgenommen werden können. Foto: Herzog

Im Paradieshof auf dem Lienberg sollen Tiere aufgepäppelt werden. Jetzt wird erst einmal entrümpelt.

Schramberg - Es hört sich beinahe (tierisch) traumhaft an: Im Paradieshof auf dem Lienberg sollen einmal Fundtiere aufgenommen und aufgepäppelt werden, bis für sie ein neues Zuhause gefunden wird.

Soweit ist es allerdings noch nicht, auf den Tierschutzverein Schramberg wartet eine Menge Arbeit. Nach dem der Verein das ehemalige landwirtschaftliche Wohn- und Ökonomiegebäude "Paradieshof 1" im Gewann Lienberg 2012 erwerben konnte und die Mieter nach zähem Rechtsstreit Ende Juni dieses Jahres endlich ausgezogen sind, steht nun erst einmal die Entrümpelung an der Tagesordnung.

Schon mehrfach wurden mit Mitgliedern und freiwilligen Helfern Arbeitseinsätze geleistet, um die in der ehemaligen Schreinerwerkstatt und im Erdgeschoss hinterlassenen Berge und Tonnen von Müll zu entfernen. In einem ersten Bauabschnitt soll dann das rund 300 Quadratmeter große Erdgeschoss räumlich so umgestaltet werden, dass in einem Grundbestand mit Quarantäne 15 bis 20 Katzen aufgenommen werden können. Die Entwurfsplanung hierzu sowie eine bei 300.000 Euro liegende Kostenschätzung sollen am 17. Oktober dem Ausschuss für Umwelt und Technik vorgestellt werden. Dabei hofft der Verein nach Auskunft des zweiten Vorsitzenden Claudio di Simio auf die finanzielle Unterstützung der Stadt, die laut Landesgesetz zur Aufnahme von Fundtieren verpflichtet ist.

Derzeit besteht zwischen dem Tierschutzverein und der Kommune noch ein Pauschalvertrag. Auch Umlandgemeinden wie Hardt, Schiltach und Lauterbach sollen ins Boot geholt werden. Vom Land könnte das Projekt mit bis zu 100.000 Euro gefördert werden. Aber nur, wenn die Stadt als so genannte Fundtierbehörde und Antragsteller ebenfalls eine solche Summe beisteuert.

Die restlichen 100.000 Euro müsste der Tierschutzverein stemmen. "Einen Teil davon haben wir bereits und wir werden viel an Eigenleistung einbringen", so di Simio optimistisch. "Das Interesse an unserem Vorhaben ist in der Öffentlichkeit sehr groß. Es fragen immer wieder Leute nach, wie weit die Sache fortgeschritten ist und ob sie helfen können", freut sich der zweite Vorsitzende über das Angebot ehrenamtlicher Bürger. Die Pläne des Tierschutzvereins gehen aber noch weiter. Bis etwa im Jahre 2018 soll ein zweiter, etwa 200.000 Euro teurer Bauabschnitt, dessen Vorentwürfe ebenfalls schon weit fortgeschritten sind und nur noch, je nach Bausubstanz des Gebäudes, geringfügig abgeändert oder ergänzt werden müssen, abgeschlossen sein. So ist unter anderem vorgesehen, im 250 Quadratmeter großen Untergeschoss einen Technikraum mit Pelletsheizung sowie Waschräume und Lager einzurichten. Das Gesamtkonzept sieht die Aufnahme und Betreuung von bis zu 80 Katzen, Hunde und Kleintiere vor. "Das wäre dann allerdings mit ehrenamtlichem Personal nicht mehr zu bewältigen", gibt die Simio zu bedenken.