Das schöne Wetter lockt zwar einige Besucher für eine Tasse Kaffee vor allem auf die Außenplätze der Cafés, ein Ansturm über den Mittag auf die Plätze bleibt am ersten Öffnungstag zahlreicher Gastronomen, vor allem bei den Restaurants, aus.Foto: Brüstle Foto: Schwarzwälder Bote

Lockdown: Am ersten Öffnungstag teilweise schon viele Gäste / Nicht jedem gefällt das Kontaktformular

Schramberg. Für Tausende Gastronomen in Baden-Württemberg ist die Corona-Zwangspause gestern zu Ende gegangen. Auch in der Schramberger Fußgängerzone ist wieder was los: Die ersten Gastwirtschaften haben geöffnet. Bei einigen Wirten bleibt die Küche am ersten Tag des eingeschränkten Wiederbeginns allerdings noch kalt. Zu groß ist die Verunsicherung, wie die Landesverordnung umzusetzen ist. Diese war noch am Wochenende in Details angepasst und erneut notverkündet worden.

20 Grad und Sonnenschein – normalerweise ein Garant für voll besetzte Tische in den Außenbereichen der Lokale. Dieses Bild war am Montag zwar noch nicht zu sehen, dennoch wagten einige den ersten Restaurantbesuch nach wochenlanger Schließung.

In kleinen Schritten herantasten, beispielsweise mit einer Tasse Kaffee, scheint bei vielen die Devise zu sein: Die Cafés waren nämlich gut besucht. Bei den Restaurants fiel die Nachfrage der Kundschaft deutlich gemischter aus. Während manche in ihren Außenbereichen einigen Gästen ein Mittagsmenü servieren konnten, sahen die Tische in anderen Lokalen eher verwaist aus.

Es habe auch noch am Montag zahlreiche Anfragen von Gastwirten gegeben, wie die Verordnung umgesetzt werden müsse oder könne, heißt es auch bei der Stadt Schramberg. Dabei sei es beispielsweise darum gegangen, ob die Öffnungszeiten eingeschränkt werden müssten (dies ist nicht der Fall), ob von der Verordnung auch erlaubnisfreie Gaststätten, die keinen Alkohol ausschenken würden, betroffen seien (unterliegen ebenfalls der Verordnung), oder ob schon wieder ein richtiger Stammtisch möglich sei (nein), berichtet Gisela Wegner von der Abteilung Öffentliche Ordnung der Stadt Schramberg.

Positiv sieht Sandra Glück vom Café Hirschbrunnen den ersten Tag. "Wir sind super zufrieden, wir hätten nicht gedacht, dass so viel los ist", freut sie sich nicht nur über die Gäste in ihrem Café, sondern auch über die zunehmende Zahl an Menschen in der Stadt. Nicht alle ihrer Gäste hätten allerdings zunächst positiv auf das auszufüllende Kontaktformular reagiert – aber als man ihnen erklärt habe, wozu dies diene und dass es eben diese Auflage gebe, sei es kein Problem mehr gewesen. Die allgemeine Stimmung beschreibt sie als "einfach toll".

"Noch etwas chaotisch", so räumt Sandra Glück ein, sei es, dass eben jeder Tisch nach dem Wechsel eines Gastes desinfiziert werden müsse, aber man bekomme dies im Prinzip auch hin. Jetzt warte sie nur noch auf das Ordnungsamt, das vorbeikommen wolle, "um letzte Fragen zu klären".

Durchaus zufrieden äußert sich auch Sandra Reich von der Braustube Schraivogel. "Es war ein guter Start", sagt sie, die Gäste hätten sich auch an die Regeln gehalten. Viele hätten auch schon vorher reserviert, die anderen hätten geduldig auf ihren Tisch gewartet, sieht sie den ersten Tag positiv. "Die Leute wollen wieder raus", ist ihr Eindruck vom Montag. Auch das Kontaktformular werde dann, wenn man erkläre, worum es gehe, ausgefüllt, hat sie den gleichen Eindruck wie andere Gastwirte.