Im Bernecktal wurde an erreichbaren Stellen der brüchige Fels geräumt. Foto: Wegner

Landrat Wolf-Rüdiger Michel antwortet auf Vorwürfe aus Tennenbronn zur Sperrung des Bernecktals.

Schramberg-Tennenbronn - Mit einem ausführlichen Schreiben hat Landrat Wolf-Rüdiger Michel auf die Kritik aus Schrambergs Stadtteil Tennenbronn zur mehr als halbjährigen Sperrung der Straße durch das Bernecktal reagiert. Tenor: Von Untätigkeit könne keine Rede sein. Michel schreibt, die vielfältigen Nachteile und Einschränkungen für die Einwohner von Tennenbronn seien unstrittig. Ihm, Michel, sei bewusst, welche gravierenden Auswirkungen die Straßensperrung im Alltag der Betroffenen habe.

 

Der Zeitablauf stelle sich ihm so dar: Am 27. November 2012 sei es zu einem Felssturz auf die L 175 gekommen. Die Straßenbauverwaltung des Landkreises habe umgehend das Fachingenieurbüro Menzel aus Dettenhausen mit der Begutachtung und die Firma Sachtleben mit der Räumung des Felshangs beauftragt.

Bei der Begehung am nächsten Tag sei abgesprochen den Gefährdungsbereich mit Alpinpersonal aus dem Seil heraus zu räumen. Diese sehr gefährlichen Arbeiten seien stark witterungsabhängig.

Wegen des am folgenden Wochenende eingebrochenen Winters sei die Räumung nicht mehr erfolgt. Um den Bewohnern des Bernecktals die Durchfahrt zu ermöglichen, seien Prallwände an der Straße aufgestellt und am Hang ein temporärer Steinschlagschutzzaun angebracht. Nach dem letzten Schneefall Ende April, sei am 2. Mai mit der Räumung begonnen worden.

In der ersten Maiwoche habe sich ein weiterer Felssturz ereignet. Die Felsberäumung sei wieder aufgenommen und Mitte Mai vorläufig abgeschlossen worden. Der im Herbst 2012 erteilte Auftrag an das Büro Menzel sei auf den gesamten Talbereich zwischen Schramberg und Tennenbronn erweitert worden.

Bei einer weiteren Begehung vom 6. bis 8.Mai, wurden bei 24 Felsmassiven akute Steinschlag- und Felssturzrisiken festgestellt. Damit gehe es nicht mehr, wie noch im Herbst angenommen, um einen eng abgegrenzten Bereich, sondern um das ganze Tal, betont der Landrat.

Bereits am 7. Mai sei das vorläufige Ergebnis der Begehung mit den Beteiligten, darunter auch ein Vertreter der Stadt Schramberg, erörtert worden. Dabei wurde eine Vollsperrung der L 175 zwischen Schramberg und Tennenbronn beschlossen, was bedeutete, dass die bereits gegebene Umleitung bestehen blieb. Zu detaillierten Informationen verweist Michel auf die geotechnische Kurzstellungnahme des Büros Menzel vom Juni 2013, die auch der Stadt zugeleitet worden sei.

Das Büro Menzel habe unverzüglich begonnen, das Leistungsverzeichnis für die Ausschreibung der Arbeiten zu erstellen. Die beschränkte Ausschreibung sei am 2. Juli erfolgt. Die Submission sei auf den 18. Juli, die Vergabe auf den 26. Juli angesetzt worden.

Mit der Darlegung des Zeitablaufs widerspreche er dem aus Tennenbronn geäußerten Eindruck, dass "zeitweise überhaupt nichts unternommen wurde um die Zeit der Sperrung zu verkürzen", mit Nachdruck, so der Landrat weiter. Dieser Eindruck sei völlig unzutreffend.

Weiter kündigt Michel an, dass am Donnerstag, 11. Juli, der zuständige Dezernent im Landratsamt, Gerald Kramer, und der Leiter des Straßenbauamts, Gerold Günzer, bei der gemeinsamen Sitzung des städtischen Ausschusses für Umwelt und Technik und des Ortschaftsrats Tennenbronn weiter informieren werden und für Fragen zur Verfügung stehen.