Bei einem Gläschen Sekt lässt es sich gut plaudern, wie hier mit Künstlerin Vanessa Zanker (links) bei Fensterbau Broghammer im Industriegebiet Webertal. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Resümee zu Gewerbeschau

Schramberg-Waldmössingen. Die Gewerbeschau Waldmössingen pulsiert, die am vergangenen Wochenende stattfand, ist von einer 16-köpfigen Mannschaft organisiert worden, das wiederum von einem "Dreamteam" geleitet wurde. Wie lautet das Resümee dieser Großveranstaltung?

"Waldmössingen pulsiert" ist gerade mal seit drei Tagen zu Ende. Können Sie schon ein Resümee ziehen?

Sandra Bantle: Unser Resümee ist durchweg positiv. Es ist unglaublich, wie alle beteiligten Firmen, Vereine und Einzelpersonen über sich hinausgewachsen sind. Die Pulsparade am Samstag gab den erhofften Impuls und hat ganz Waldmössingen in Schwingung gebracht. Das Signal ist bei allen Zuschauern angekommen, dass wir eine Gewerbeschau der anderen Art machen wollten. Manuela Klausmann : Der ganze Ort war mit dabei. Sehr viele Waldmössinger haben sich eingebracht. Das war beeindruckend und hat die Veranstaltung auch so besonders gemacht. Schön fand ich, dass es selbst für Waldmössinger in ihrem Dorf Neues zu entdecken gab. Karin Eichenlaub: Das Publikum an den beiden Tagen war einfach großartig. Zur Pulsparty kamen Jung und Alt und man hat gemeinsam einen tollen Abend gefeiert. Das Rote Kreuz und die Security vermeldeten keine Zwischenfälle. Das Konzept für "Waldmössingen pulsiert" hat sich bestätigt: Jeder darf, soll und kann mitmachen. Claudia Schmid: Waldmössingen hat sich von seiner besten Seite gezeigt. Die Anstrengung im Vorfeld wurde durch die vielen Besucher und die positiven Rückmeldungen belohnt. Es wäre schade, diese Erfahrungen nicht für weitere Veranstaltungen zu nutzen. Es war unglaublich zu erleben, was alles möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen.

Wird es wieder zehn Jahre dauern, bis es die nächste Gewerbeschau in Waldmössingen gibt? Oder haben sie jetzt erst einmal genug von diesem Thema?

Bantle: Spontan haben wir alle zwischendrin mal gesagt: All der Aufwand für ein einmaliges Ereignis – das lohnt sich nicht! Allein die verkehrsrechtliche Anordnung der Stadt Schramberg hat Nerven gekostet. Diese wertvollen Erkenntnisse wurden von uns allen teils mühevoll erarbeitet und es wäre wirklich schade, wenn wir das alles nur für 2018 gemacht hätten. Denn jetzt wissen wir ja, wie’s geht. Klausmann: "WP" ist auf jeden Fall ein Event, das nicht einmalig bleiben soll. Allerdings muss man auch aufpassen, dass es etwas Besonderes bleibt. Zehn Jahre sollte es nicht dauern, bis es wieder pulsiert. Vielleicht alle vier, fünf Jahre oder bei besonderen Jubiläen. Eichenlaub: Die Waldmössinger sind sympathische, fleißige und gastfreundliche Menschen. Man kennt sich hier, hilft sich und kann sich aufeinander verlassen. Vieles geschieht in ehrenamtlichem Engagement. Dass solche großartigen Feste in einem kleinen Ort mit 2000 Einwohnern mit einer vermeintlichen Leichtigkeit gemeistert werden, zeichnet diese Gemeinschaft aus. Schmid: In der ersten Euphorie und nach den vielen positiven Rückmeldungen bin ich überzeugt, dass es "Waldmössingen pulsiert" in einem kürzeren zeitlichen Abstand wieder geben muss. Das Besondere war dabei sicherlich, dass die Idee aus der Bürgerschaft an mich herangetragen wurde.

Wie hat sich das 16 Personen starke Organisationsteam in dieser Form zusammengefunden und wird es sich nun auflösen?

Eichenlaub: Ohne ein tatkräftiges Team ist so ein Projekt tatsächlich nicht umsetzbar. Wir haben überlegt, gesucht und schon bald eine bunte Zusammensetzung gefunden: Vereinsmenschen, Sportsleute, Firmenchefs, Kreativköpfe, Öffentlichkeitsarbeiter, Organisationstalente, Anpacker, Netzwerker. Außerdem war es ein Glücksgriff, den Handels- und Gewerbeverein Schramberg mit ins Boot zu holen. Am besten lernt man die Menschen kennen, wenn man mit ihnen zusammenarbeitet. Mit diesem Team würde ich jederzeit ein weiteres Großprojekt starten.

Das "Dreamteam" davon besteht aus vier Frauen. Sollte damit ein Zeichen für die Frauenquote in Führungspositionen gesetzt werden oder hat sich kein Mann angeboten?

Bantle: Die vier Frauen hatten die Ämter unter sich, die für die Vorbereitung des Events am meisten gefragt waren. Claudia Schmid als Ortsvorsteherin ist dabei unentbehrlich, wenn es um behördliche Dinge geht. Manuela Klausmann als HGV-Vorsitzende war sowieso an allen Posten gefragt und unsere Teamleiterin Karin Eichenlaub hielt die Fäden zusammen. Die Zusammensetzung des Kernteams hat sich aufgrund der Aufgabenverteilung so ergeben. Chris Labuschewski: Die richtigen Frauen mit den richtigen Kompetenzen und den richtigen Kontakten und Quellen. Da darf kein Mann mitreden.

Bei so einer Großveranstaltung entstehen auch Kosten. Wie wurde das geregelt?

Klausmann: Alle gewerblichen Teilnehmer zahlen für die Veranstaltung eine Umlage in Abhängigkeit der Unternehmensgröße. Vom Eigenbetrieb Wirtschaftsförderung der Stadt haben wir einen Zuschuss bekommen. Ganz besonders gefreut haben wir uns über eine Förderung des Landes für unser Anliegen, das Thema "Inklusion – Integration von Menschen mit Behinderung in Arbeit und Freizeit" mit in die Veranstaltung einfließen zu lassen. Vereine, Privatpersonen, Hobbygruppen und Künstler waren von der Umlage befreit. Das Orga-Team hat alles daran gesetzt, dass alle Beteiligten aus dem Wochenende einen Gewinn erzielen können.  Die Fragen stellte Lothar Herzog.