Das Jugendorchester überzeugt mit seinem Auftritt am Jahreskonzert (linkes Bild). Nicht nur am Xylophon, sondern auch an den Pauken zeigt Johannes Berner (rechtes Bild), welche musikalischen Eigenschaften in ihm stecken. Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Publikum spendet für Musiker beim Jahreskonzert des "Frohsinn" viel Beifall

Das Jahreskonzert des Musikvereins Frohsinn ist einmal mehr zum kulturellen Höhepunkt im Jahreslauf geworden. Im Jugendbereich hat der Zusammenschluss der Jugendkapellen des "Frohsinn" und der "Harmonie" eine historische Bedeutung.

Schramberg-Tennenbronn. Die Jugendkapellen beider Vereine treten seit einem halben Jahr gemeinsam als Jugendorchester Tennenbronn auf. Die Orchesterleitung hat Rebekka Ruth. Überaus beeindruckend war der "ökumenische" Auftritt des von evangelischen und katholischen Musikern besetzten Orchesters. Markus Blessing, Vorsitzender des Musikvereins Frohsinn, lobt dann auch diesen Schritt in die Zukunft beider Musikvereine.

Rebekka Ruth ist in Tennenbronn längst die bekannte Dirigentin des Jugendorchesters. Selbst spielt sie die Klarinette und die Ausbildung an der Hochschule in Trossingen gibt ihr das nötige Rüstzeug, um das Jugendorchester als musikalische Leiterin zu formen.

Und die Jugend hat überhaupt keinen Grund, sich hinter dem Hauptorchester zu verstecken. Dass hier Potentiale für die Zukunft schlummern, wurde spätestens mit dem jüngsten Konzert deutlich. Völlig unbeschwert künden Ines Fleig und Raphael Fleig die Stücke mit inhaltreicher Information an. Solistisch brillierte der 14-jährige Johannes Berner am Xylophon mit dem Paradestück "Erinnerungen an Zirkus Renz". Nach nicht enden wollenden Beifall setzte Johannes Berner mit "Furioso and Valz" einen nochmaligen Höhepunkt seines Könnens. Die Begeisterung des Publikums war überaus groß, womit mit "Viva la Vida" das Konzertende gekommen ist.

Mit dem Hauptorchester ging es "katholisch" weiter, wie es Markus Blessing mit einem Schmunzeln ausdrückte. Mit dem Jahreskonzert hat Dirigent Thomas Michelfeit gleichzeitig das zehnmalige Dirigat am Stephanstag hinter sich gebracht. Dieses mit einem Konzert, das ansprechend und überaus kurzweilig war. Dazu lieferte Ekkehard Kaltenbach die mit Informationen angereicherten verbindenden Worte.

Ein Liebesdrama, musikalisch umschrieben mit der Ouvertüre zu "Persis", bot einen fulminanten Konzertauftakt. Es ging um verbotene Liebe, die schließlich in der Verfolgung des Liebhabers mit hoher Dramatik endete.

So wie früher Ernest Majo ein oft gespielter Komponist war, setzt heute der Schweizer Mario Bürki den Reigen fort. In "La Corrida De Troros" wird der spanische Stierkampf melodisch geschildert. Typisch spanische Melodienfolgen, wie Bolero oder Paso Doble, kommen in dieser musikalischen Bearbeitung des Kampfes zwischen Mensch und Tier zum Vorschein. Stürmischer Applaus beendet die Szene.

Thomas Michelfeit ist ein begnadeter Dirigent, der dem Orchester zu ausdrucksstarkem Spiel verhilft. So werden die Musiker mit "Aces" zu weltumspannenden Piloten, die sich zum Schluss mit einem Düseneffekt vom Publikum verabschieden. Ein "Schurken Medley" von Eiji Suzuki lässt mit "Disney Villains Medley" die Welt des Bösen aufleben.

Spanische Musik gehört derzeit beim "Frohsinn" zum musikalischen Programm. Bei "Danzas Cubanas", mit Conga-Rhythmen begonnen, wechselt das Geschehen zu einem Salsa-Teil und ein feuriger Mambo setzt den Schlusspunkt der Aufführung.

Mit "Mozarts Greatest Hits" kam die Stunde der Solisten an der Klarinette. Rebekka Ruth, Sabrina Michelfeit, Simon Moosmann und Bernhard Broghammer übernehmen den Part der Geigen zum Melodienreigen aus "Die Hochzeit des Figaro", der "Kleinen Nachtmusik" und Passagen aus dem "Hornkonzert Nr. 3", die "Sinfonie Nr. 40" und das "Klarienttenquintett in A-Dur". Anhaltender Beifall führte zur Zugabe von "Euphoria" und schließlich dem "La Calitta", in dem Klaus Broghammer das Saxophonsolo auf dem Sopransaxophon spielte.

Über die Ehrungen werden wir noch berichten.