Kultur: Stadtmusik gibt Fronleichnamskonzert im Park der Zeiten / Zuhörer erklatschen sich eine Zugabe

Bei Sonnenschein hat die Stadtmusik Schramberg unter der Leitung von Meinrad Löffler bei ihrem Fronleichnamskonzert die Luft des Parks der Zeiten mit Musik erfüllt. Mit einem anspruchsvollen Programm begeisterten die Musiker das Publikum.

Schramberg. Nach den Begrüßungen durch Vorsitzenden Peter Flaig sowie Matthias Krause und Lara Kiolbassa, die durch das Programm führten, startete das Orchester auf hohem Niveau mit den zwei Stücken, mit denen es in der kommenden Woche am Wertungsspiel in Aldingen teilnehmen wird: "Shichi Go San" von Itaru Sakai und "Sacri Monti" von Mario Bürki.

Das japanische Stück "Shichi Go San" bedeutet auf Deutsch "Sieben Fünf Drei". Der Komponist hat damit ein traditionelles japanisches Fest in Noten gefasst, das jedes Jahr am 15. November gefeiert wird, um siebenjährigen Mädchen, fünfjährigen Jungen und dreijährigen Kindern eine gute und gesunde Entwicklung zu wünschen. Die Temperamente der Kinder werden durch verschiedene Instrumente dargestellt. Die Musiker imitierten das Feeling des Stücks perfekt und Olivia Flieger begeisterte mit einem gefühlvollen Solo am Saxofon.

Auch "Sacri Monti" gilt als außergewöhnliches Stück, da der Komponist imposante Klänge im tiefen Blech mit fließenden und schnellen Läufen in den Flöten und dem tiefen Klang eines Männerchors vereinte. "Sacri Monti" bedeutet "Heilige Berge" und bezeichnet neun Kapellenanlagen im Piemont und der Lombardei, die jeweils bestimmten Aspekten des christlichen Glaubens geweiht wurden.

Danach ging es mit einem etwas leichteren, aber nicht weniger unterhaltsamen Programm weiter. Das Frank-Sinatra-Medley vereinte die größten Hits des Musikers "New York, New York", "Something Stupid", "Fly Me to the Moon" und "My Way".

Doch nicht nur internationale Berühmtheiten waren beim Fronleichnamskonzert zu hören. Besonders stolz war das Orchester darauf, ihren ganz persönlichen Star vorstellen zu können: Mirjam Hettich, die als "Girl from Ipanema" mit dem gleichnamigen Stück von Antonio Carlos Jobim ihr Publikum begeisterte. Seit 2015 studiert Hettich Englisch und Musik auf Lehramt in Freiburg. Am Fagott wie auch als Sängerin bei Konzerten möchten sie die Musiker im Orchester nicht mehr missen. Sie war auch in der Schramberger Inszenierung von "West Side Story" zu hören, die im vergangenen Herbst große Erfolge gefeiert hatte.

Aus diesem Grund wollten die Stadtmusiker auch ein bisschen Musical-Feeling in den Park der Zeiten bringen. Mit den "Highlights aus 42nd Street" entführten sie die Gäste in das New York der 1930er-Jahre, direkt auf die Bühne zu den Hauptdarstellern Peggy, Julian und Dorothy, die mit einigen Turbulenzen und Komplikationen zu kämpfen haben, bevor die Musical-Produktion "Pretty Lady" endlich auf die Bühne kommen kann.

Dass die Musiker vielseitig talentiert sind und nicht nur Musical können, bewiesen sie mit der "80er Kult(tour)" von Thiemo Kraas, mit der sie mitten im Sommer ein bisschen Fasnet aufkommen ließen. Bei Songs wie "Skandal im Sperrbezirk", "1000 und eine Nacht", "Ohne dich" und "Sternenhimmel" war es schwer, ruhig sitzen zu bleiben.

Zum Ende wurde es noch einmal euphorisch auf der Bühne. Mit dem Marsch "Euphoria" von Martin Scharnagl verabschiedete sich die Stadtmusik von ihrem Publikum, das sich mit kräftigem Beifall für das schöne Konzert bedankte und eine Zugabe wünschte. Diesem Wunsch kamen die Musiker mit dem "Alte Kameraden Swing" gerne nach.