Ball der Zuber-Kapitäne in Schramberg: Da-Bach-na-Fahrer-Chef Martin "Kuma" Kuhner nach 25 Jahren verabschiedet.
Schramberg - Beim Ball der Zuberkapitäne im Bärensaal schwang ein ganzes Stück Wehmut mit. Das Motto »Horror Zuber Show« wurde sowohl in den Programmbeiträgen als auch vom Publikum hervorragend in Szene gesetzt. Den ganzen Abend über begegneten einem gruselige Gestalten wie Vampire, lebende Leichen, Zombies, Luzifer, und selbst Doktor Frankenstein machte dem Da-Bach-na-Fahrer-Ball seine Aufwartung.
Nach dem traditionellen Hanselsprung und der Ehrung der besten Da-Bach-na-Fahrer wurde die Stimmung zunehmend schauriger, die Uhr im Saal war der realen Zeit um knapp vier Stunden voraus und verkündete Mitternacht: Der Nachtwächter wurde von einem Vampir überfallen und gebissen, nach und nach strömten zwielichtige, teils blutverschmierte Gestalten auf die Bühne.
Schon die Intro gab einen pikanten Vorgeschmack auf das zu erwartende Programm, in dem es ab und zu makaber zuging. So zum Beispiel in den drei Kurzfilmen, in denen ein Da-Bach-na-Fahrer ähnlich wie in Hitchcocks Thriller »Psycho« beim Duschen auf grausame Weise umgebracht und sein bestes Stück abgeschnitten wurde. Auch eine Elferratsfrau musste dran glauben.
Nicht fehlen durfte die schon Kult gewordene »Blöde Nummer«. Die Pantomime mit Klodeckeln ließ dem Betrachter genügend Raum für eine eigene Sichtweise.
Die Verabschiedung von Zuber-Chef Martin Kuhner wurde bis zuletzt geheim gehalten. Schließlich musste er, verkleidet als Frank N. Furter aus der »Rocky Horror Show«, auf die Bühne kommen. Peter »Pets« Schmidt sang voller Emotionen »Kuma ist unser Held«, das Publikum erhob sich und spendete lange Applaus.
In seiner Laudatio betonte Roland Löffler, Martin Kuhner habe viele Freunde gewonnen. Als Chef der Da-Bach-na-Fahrer habe er die Messlatte für seinen Nachfolger Tobias Wernz weit nach oben katapultiert. 1980 habe er seine erste Fahrt in der Schiltach gewagt. Er erinnere sich an tolle Mottos und abenteuerliche Fahrten, sagte Löffler. Man habe mit ihm zu Wasser und zu Land eine tolle Zeit gehabt, und es hätte nichts Schöneres geben können, als mit »Kuma« morgens um 5 Uhr auf Augenhöhe zu diskutieren, meist mit gutem Ausgang, hob Löffler hervor.
In seiner 25-jährigen Amtszeit sei die Da-Bach-na-Fahrt dreimal ausgefallen – wegen Hochwassers, des Irak-Kriegs und wegen Eis. Da er von »Kuma« wisse, dass es für ihn eine Ehre sei, zum Oberadmiral ernannt zu werden, erfülle er ihm »Sigger« Hafner gerne diesen Wunsch, so Löffler.
Singend verriet Ulrike »Nucki« Schmider Kuhners Geschenk vom Da-Bach-na-Fahrer-Ausschuss: »Auf der Reeperbahn nachts um halb eins.« Vom Alternativen Elferrat (AE) erhielt Kuhner ein Ruhekissen mit der Hoorig Katz sowie hochprozentiges Roßgumpenwasser.
Ganz anders, als er ihr Name vermuten lässt, präsentierten sich die »Alcaputti« aus Tennenbronn in Top-Form und schmetterten einen Hit nach dem anderen auf ihren Instrumenten. Sie nahmen die Bühne für rund eine halbe Stunde in Beschlag. Zugabe-Rufe bestätigten, dass die Musiker mit ihrer Auswahl den Geschmack getroffen hatten.
Das Da-Bach-na-Ballett entstieg aus dem Reich der Toten und legte in toller Maskerade eine stimmige Performance aufs Parkett. Hierfür gab es stürmischen Applaus. »Vergesst Michael Flatley, was nun folgt, ist wesentlich besser«, kündigten die Moderatoren Tobias Wernz und Tobias Kuhner, die sich immer kurz zwischen den Programmpunkten zu Wort meldeten, eine filmreife Irish-Dance-Vorstellung von Stefan, Franziska und Johannes Link an. Insbesondere der elfjährige Johannes löste mit seiner Tanzschrittschnelligkeit Bewunderung und Erstaunen aus, wofür er wiederholt Szenenapplaus erhielt.
Mit dem Hexentanz und der Sage der Zuber-Anna anno 1636 wurde die Befreiung der Roßgumpen-Hexen inszeniert. Einen finalen Schlussakkord setzten die Bach-Blues-Brothers, die spontan ein Gastspiel gaben. Hernach übernahm die Musikband »Las Vegas« endgültig das Kommando, und die Tanzeifrigen kamen auf ihre Kosten. So verging die Zeit schnell, ehe um 1 Uhr die Late Night Show mit der Verlosung stattfand.