Traditionell: Der "Dämmerschoppen" im Biergarten des Gasthofs "Pflug" beendet alljährlich die Sommertour des Bundestagsabgeordneten Volker Kauder. Foto: King

CDU-Bundestagsabgeordneter betont: Der Staat habe kein Recht vorzuschreiben, wie man Kinder erziehen soll.

Raumschaft Schramberg - "Wir sind nicht die ökologische Ausgleichsfläche für die Ballungsräume", und "Ich stelle mich jeder Diskussion, ich drücke mich nicht". Dies sagte der Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder zum Abschluss der diesjährigen Sommertour beim Dämmerschoppen im Biergarten des Gasthofs "Pflug" in Schiltach. Was er betonte, auf der Grundlage der von ihm dargestellten Leitlinie: Der Staat habe kein Recht, den Menschen vorzuschreiben, wie sie ihre Kinder erziehen sollen.

 

Deswegen die ausschließlich von der Union geforderte und durchgesetzte Wahlfreiheit, deswegen lehnt Volker Kauder die Bevormundungspolitik von SPD und Grünen ab, die einseitig auf die Erziehung in den Kitas setzen. Dies war auch ein Thema gewesen beim Gespräch am späten Vormittag beim Tagesmütter- und Elternverein im Feuerwehrhaus in Schramberg. Unter Leitung der Vorsitzenden Anneliese Bendigkeit entwickelte sich eine recht lebhafte Diskussion mit dem Bundestagsabgeordneter, der in seiner Zeit als Sozialdezernent im Landkreis Tuttlingen mit dem Bereich zu tun hatte. Der Vorschlag von Volker Kauder für ein weiteres Gespräch: Die Tagesmütter sollen sich auf ein Modell einigen und ihm dann nächstes Mal präsentieren. Clemens Mauer, der Vorsitzende des CDU-Stadtverbands Schramberg, würdigte die wichtige Arbeit der Tagesmütter genauso wie dies Volker Kauder getan hatte und wies darauf hin, dass sie ausschließlich die Union als Verbündete haben und stellte die christdemokratische Leitlinie heraus, nach der die Eltern entscheiden, wie sie ihre Kinder erziehen. Begonnen hatte dieser letzte Tag der Sommertour mit einem politischen Frühstücksgespräch in der Bäckerei/Café Brantner in Hardt.

Kauder forderte eine Vielfalt und Entwicklung statt einer Politik der grünroten Landesregierung, die nach dem neuen Motto verfahre, "wir fragen die Menschen, und dann machen wir, was wir wollen". Als "das Gesicht Lauterbachs" bezeichnete der Unionsfraktionschef später das Hotel "Tannenhof", das vor wenigen Monaten von der griechischen Familie Petsas gekauft und renoviert worden ist.

Heftige Kritik an der grünroten Regierung

Beim Empfang ging es sowohl um Griechenland und seinem von Volker Kauder gewünschten Verbleib des Landes in der Eurozone als auch um die Investition der griechischen Familie in das Hotel in der Schwarzwaldgemeinde. CDU-Vorsitzender Rolf Buchholz, nahm die Gelegenheit wahr, dem Ehrenvorsitzenden der CDU Lauterbach, Anton Roming, zusammen mit Volker Kauder für dessen 65-jährige Mitgliedschaft in der Partei mit einer Urkunde zu würdigen. Auch in Schiltach durfte Volker Kauder zusammen mit Stadtverbandsvorsitzendem Franz Harter gleich zwei höchst verdiente Parteifreunde für ihre jahrzehntelange Treue zur CDU und für ihr Ehrenamt als Gemeinderäte ehren: Georg Götz gehört seit 40 Jahren der CDU an, Paul Hilberer sogar seit einem halben Jahrhundert.

Gleich drei Firmenbesuche

Gleich drei Firmenbesuche standen an diesem letzten Tag auf dem Programm. Bei der Firma Herzog in Schramberg-Brambach freuten sich die Geschäftsführer Jörg Steins und Meik Bächle sowie Peter Schondelmaier als Leiter der Technik und der Kaufmännische Leiter Stephan Groß ein Unternehmen präsentieren zu können, das nach der Beinahe-Insolvenz vor zwei Jahren mit der Umstrukturierung, der Hinzuziehung einer Beteiligungsgesellschaft sich finanziell stabilisiert hat und mit seinen derzeit 430 Mitarbeitern wieder "auf gutem Weg" ist. Einen ganz anderen Bereich deckt das Ferntransportunternehmen Haas in Schenkenzell ab. Firmenchef Christoph Haas beschrieb die Konkurrenzsituation vorwiegend aus östlichen Ländern. Wettbewerbsnachteile sind es, die ihm zu schaffen machen.

Verlässlichkeit auch bei den Dieselpreisen mahnt Christoph Haas an. Ein Anliegen, das Kauder genauso mitnimmt, wie er die Wichtigkeit guter Verkehrsinfrastrukturverbindungen betonte. "In der nächsten Legislaturperiode werden wir fünf Milliarden Euro mehr für den Straßenbau in den Haushalt einstellen", sagte er. Die Verkehrssituation war auch beim Rathausgespräch in Schenkenzell eines der wichtigsten Themen. Bürgermeister Schenk befürchtet angesichts der Umweltzone in Schramberg eine Verlagerung des Schwerlastverkehrs durch seine Gemeinde und sieht deren Einstufung als Luftkurort in Gefahr. Die Firma Buzzi Kunststofftechnik in Schiltach dagegen kann ihre Produkte in das benachbarte Unternehmen Hansgrohe hinübertragen.