Pfarrer Rüdiger Kocholl (von links), Angelika Huber und Natascha Schneider gestalteten den Abend mit. Foto: Hartmann Foto: Schwarzwälder Bote

Versammlung: Fördergemeinschaft "Füreinander-Miteinander" feiert 40-jähriges Bestehen / Mehrere Umbrüche im Laufe der Zeit

Vor 40 Jahren wurde die Fördergemeinschaft "Füreinander – Miteinander", damals noch unter dem Namen "Katholischer Kranken- und Altenpflege-Förderverein", gegründet.

Schramberg. Anlässlich dieses Jubiläums lud die Fördergemeinschaft zu einem Rückblick auf vier Jahrzehnte ins Marienheim ein.

Nach der Begrüßung durch die Vorsitzende Angelika Huber und Pfarrer Rüdiger Kocholl ließ die Fördergemeinschaft für ihre Mitglieder die wichtigsten Punkte der Vereinsgeschichte Revue passieren, ehe die Gäste bei einem Imbiss die Gelegenheit bekamen, sich auszutauschen.

Für die musikalische Umrahmung war durch Benedikt Schäfer und Anselm Pfaff gesorgt. Ein Höhepunkt war der Vortrag von Referentin Natascha Schneider (Pflegestützpunkt Rottweil) zum Thema "Pflegebedürftig – was tun? Hilfsangebote für mich und meine Angehörigen", welche von Beratungsstellen über Hilfsangebote bis zu Finanzierungsmöglichkeiten einen Einblick in dieses komplexe Themengebiet gab.

Dass die Fördergemeinschaft heute noch existiert, ist keine Selbstverständlichkeit, wie ein Blick in die Vereinsgeschichte belegt. Sie entstand in den 1970er-Jahren, als die Klöster, welche bis dahin für Alten- und Krankenpflege verantwortlich waren, aufgrund von Nachwuchsmangel immer weniger Einsatzstellen besetzen konnten. Aus der Notwendigkeit heraus, Strukturen zu schaffen, welche die ambulante Alten- und Krankenpflege auch weiter gewährleisten sollten, entstanden in ganz Deutschland entsprechende Vereine.

Auch in Schramberg wurde 1978 ein solcher aus der Taufe gehoben, gemeinsam mit einer gemeindeeigenen Sozialstation und der Nachbarschaftshilfe, welche der neu gegründete Verein finanziell und ideell unterstützte.

Einer der größten Vereine Schrambergs

Schnell entwickelte sich der Verein zu einem der größten Schrambergs und zählte in seiner Hochphase mehr als 1200 Mitglieder – und das bei einer Gemeindegröße von nur 7000 Personen in St. Maria und Heilig Geist zusammen. Dadurch konnte die Sozialstation eigene Räume beziehen, sowohl Sozialisation als auch Nachbarschaftshilfe wurden personell aufgestockt und eine Hospizgruppe wurde gegründet.

Die Einführung der Pflegeversicherung stellte für Kranken- und Altenpflegevereine einen großen Umbruch dar – sowohl bei den jetzt staatlich geförderten Sozialstationen als auch in deren Verhältnis zu den Vereinen.

Während das Gesetz viele kleinere Krankenpflegevereine in die Knie zwang, reagierte man in Schramberg mit einer tief greifenden Überarbeitung der Vereinssatzung, welche unter anderem durch ein Leistungsverzeichnis die Rahmenbedingungen der Unterstützung sowie das Verhältnis zu den einzelnen Leistungsträgern regelt.

Eine weitere Herausforderung stellten die nach den 1990er-Jahren kontinuierlich sinkenden Mitgliedszahlen dar – eine weitere Klippe, der viele Krankenpflegevereine letztlich zum Opfer fielen, selbst wenn sie die Einführung der Pflegeversicherung überlebt hatten. In Schramberg reagierte man auch diesmal flexibel auf die Herausforderungen. Der Verein wurde umbenannt und für einen größeren Personenkreis geöffnet – die "Fördergemeinschaft Füreinander-Miteinander" war geboren und verzeichnet heute circa 250 Mitglieder.

40 Jahre Fördergemeinschaft stehen vor allem für das große Engagement vieler beteiligter und sind nicht nur deshalb ein guter Grund zu feiern.