Der frühere Sulgener Pfarrer Alfons Miller feierte mit 20 Conzelebranten und seiner ehemaligen Gemeinde St. Laurentius das diamantene Priesterjubiläum.Fotos:Schmidtke Foto: Schwarzwälder-Bote

Pfarrer Alfons Miller feiert unter großer Anteilnahme sein diamantenes Priesterjubiläum

Schramberg-Sulgen (ks). Pfarrer Alfons Miller konnte am Samstag das Diamantene Jubiläum feiern. Der katholische Glaubensmann steht seit 60 Jahren im Dienst der Kirche.Die Heilige Messe fand in der Kirche St. Laurentius in allen Würden statt. Aus nah und fern waren 20 weitere Priester zur Feier angereist. Außerdem war eigens Weihbischof Athanasius Schneider aus Kasachstan gekommen, um die Messe zu zelebrieren. Ein großes Aufgebot an Ministranten und Priestern bildete den Einzug zu den Klängen der Bläser und dem Schlagwerk. Zahlreiche Gläubige hatten Alfons Miller die Ehre erwiesen und waren in die Kirche geströmt, die sich gut füllte. Darunter fanden sich auch Franziskanerinnen aus Heiligenbronn, viele Pfarrhausfrauen sowie Gäste, die weitere Anfahrten auf sich genommen hatten.

Der Jubilar erfreut sich mit bestem Geist guter Gesundheit. Fast auf den Tag genau vor 60 Jahren, am 19. Juli 1953, empfing er in Heilbronn die Priesterweihe. "Damals waren wir 35 Kandidaten, und es gab gleich zwei Touren mit der Weihe. Eine fand in Rottenburg statt, die andere in Heilbronn", erinnert sich Miller. Zuvor waren die jungen Männer meist als Soldaten im Krieg. Da der Jubilar 1928 geboren worden war, wurde auch er eingezogen und Luftwaffenhelfer. Viele Freunde starben,durch "eine dicke Portion Glück" kam Miller mit dem Leben davon. Nach Kriegsende kam der junge Mann in amerikanische Kriegsgefangenschaft, von dort wurde er im September 1945 als "Baby" mit 17 Jahren entlassen. Es folgten Schulabschluss und die Entscheidung für das Priesteramt. "Damals sagte ich, "Ich bin bereit". Und diese Worte muss man ab und zu sagen im Leben", sagte Miller sinngemäß mit erfrischender Offenheit. Gutes habe er erfahren auf seinem Lebensweg. Dafür sei er vielen Menschen dankbar. Nach seiner Vikarzeit in Schwäbisch Gmünd, Ulm, Göppingen und Esslingen wurde Miller 1957 als Pfarrer in Weissach/Leonberg eingesetzt. Weitere Einsatzorte waren in Geislingen, Rottweil-Altstadt und als Krankenhausseelsorger im Kreiskrankenhaus Rottweil. Regelmäßig hält er die Zönakel, ist geistlicher Leiter der Pfarrhaushälterinnen und der Legio Mariae in Spaichingen. 2004 wurde Miller nach Sulgen versetzt. Unzählige Taufen, Eheschließungen und Beerdigungen, Messen und das Begehen der jeweiligen Feiertage hat der Pfarrer hinter sich. Er gab geistlichen Beistand, begleitete Ministranten, aber auch Sterbende auf ihrem Weg.

"Was für ein geistlich reiches und Menschen liebendes Leben ist das" bewunderte Weihbischof Athanasius Schneider. 60 Jahre sei an diesem Kränzchen gewoben worden, habe es groß und prächtig werden lassen. Schneider selbst kam 1973 als Zwölfjähriger mit seiner Familie nach Rottweil, wo Alfons Miller den jungen Ministranten als Pfarrer begleitete.

Mit gesanglichen Einlagen beeindruckte der Kirchenchor. Die Sängerinnen, Sänger und Instrumentalisten waren begeistert von ihrem Chorleiter Philipp Geisen, der den Chor mit so mancher raffinierten Variante in Szene setzte. Sehr bedauert wird sein Weggang nach einem Jahr, da sich der Dirigent beruflich weiterentwickeln möchte. Ein Nachfolger ist noch nicht gefunden.

An der Orgel spielte der erfahrene Martin Ginter bravourös. Am Ende stimmten Musiker und Sänger das lateinische Danklied "Salve Regina" an, und bald begleitete das "Te Deum" den Auszug der Kirchenmänner. Im Anschluss an die Messe durfte Alfons Miller im Gemeindehaus noch viele Hände schütteln sowie Glückwünsche und Dank entgegen nehmen.