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Kurse für Flüchtlinge sorgen an Volkshochschule für schwarze Zahlen.

Schramberg - Kurse für Flüchtlinge machen aus der Volkshochschule Schramberg nicht nur einem Ort der Integration, sondern sorgen auch für schwarze Zahlen.

Deutsch- und Integrationskurse prägten nicht nur das Volkshochschuljahr 2016 inhaltlich, sie bescherten der Volkshochschule (VHS) auch im zweiten Jahr in Folge ein "positives Budgetergebnis". Den Betrag von 37 700 Euro konnte VHS-Leiterin Susanne Gwosch dem Verwaltungsausschuss in ihrem Bericht über das Jahr 2016 vermelden. Sogar die Rücklagen konnten aufgestockt werden: Von 4248 Euro im Jahr 2015 auf 41954 Euro im vergangenen Jahr. Und das wurde erreicht, obwohl die Honorare für die Integrationskursdozenten erhöht, zwei Räume im VHS-Seminargebäude neu ausgestattet wurden und die Personalkosten für die Fachstelle Sprachen voll aus dem Budget zu finanzieren sind. Dafür gab es keine zusätzlichen Mittel.

"Die Integrationskurse rechnen sich durchweg sehr positiv, der hohe Verwaltungsaufwand dafür darf aber nicht außer Acht gelassen werden", stellte Gwosch fest. Im März 2016 konnte Michaela Wedel ihre Arbeit mit der Fachstelle Sprachen aufnehmen. "Kein Tag zu spät, da zu diesem Zeitpunkt die Zahl der Kursinteressierten und -verpflichteten immens nach oben gegangen ist,", erklärte Gwosch.

Große Nachfrage

Die Anmeldungen zum Integrationskurs waren von 123 im Jahr 2015 auf 204 in 2016 sprunghaft gestiegen. Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden schon 5300 Unterrichtseinheiten geleistet, im ganzen vergangenen Jahr waren es 7115. "Und es ist weiterhin so, dass wir der großen Nachfrage nicht nachkommen können, uns fehlen nach wie vor die zugelassenen Lehrkräfte", stellte Gwosch fest. Immer noch gäbe es längere Wartezeiten für die Kursteilnehmer. "Jeder möchte seinen Schützling so schnell wie möglich in einem Kurs unterbringen", berichtet Gwosch. Hinzu kämen Anforderungen und viele Anfragen des Jobcenters. "In der Gesamtbetrachtung steht die Volkshochschularbeit überwiegend im Fokus der Integrationskurse, sie ist ein Ort der Integration", fasst sie zusammen.

Allerdings ist die VHS eine Bildungseinrichtung für die Gesamtbevölkerung. Die VHS-Leiterin ist deshalb froh, dass sie sich nach der Einarbeitung von Michaela Wedel auch diesem Anspruch wieder mehr zuwenden und ein entsprechendes Kursangebot sichern kann. Vor allem auch Kurse in den Fachbereichen "Gesundheit" (Kursanteil rund 45 Prozent) und "Kultur und Gestalten" (14 Prozent) wurden 2016 nachgefragt und abgehalten. Die weitere Entwicklung der VHS wird, gefördert vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, im Ausbau der Deutschkurse auf dem sogenannten "B2-Niveau" liegen. "Die Flüchtlinge benötigen dieses Sprachniveau, um im Arbeitsbereich den beruflichen Anschluss nicht zu verlieren", erläuterte Gwosch.

Mit viel Beifall dankten Stadträte und Oberbürgermeister Thomas Herzog der VHS-Leiterin für den umfassenden Bericht.