Dieses Bildmotiv, das einen Himalaya-Vortrag von Pascal Violo in der Eventreihe "Story-VS" am Sonntag, 2. Dezember, ab 18 Uhr in der Villinger Tonhalle auf einem Plakat ankündigt, wird wohl der letzte Hinweis auf diese seit 15 Jahren laufende Event-Reihe in dieser Art sein. Foto: Violo Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Bisher guter Werbeträger bei auswärtigen Gästen für Reise- und Kulturgeschichten wie bei "Story-VS"

Bisher waren Plakate eine gute Möglichkeit Menschen auch aus Schramberg zu bestimmten Veranstaltungen nach Villingen zu locken. Dies ist ab Jahreswechsel nicht mehr möglich. Das ärgert Michael Hoyer, Veranstalter von "Story-VS".

Schramberg. Ein guter Teil der Schramberger Besucher dieser Veranstaltungen im Oberzentrum seien nämlich gerade wegen der Plakate darauf aufmerksam geworden, hat Hoyer in seinen Besucheranalysen festgestellt.

Den Beschluss des Gemeinderats, künftig keine Plakate mehr im Stadtgebiet aufhängen zu lassen, für einheimische Vereine aber Stelltafeln anzubieten, sieht Hoyer rechtlich kritisch. Insgesamt beurteilt er das Plakatierungsverbot als "wettbewerbsverhindernd" und als "Armutszeugnis für die Stadt Schramberg". Plakate sieht der Professor für digitale Medien als "ein Ausdruck von Kultur und Leben" in einer Stadt. Wenn man in Villingen-Schwenningen eine Veranstaltungsreihe auf ähnlich hohem Niveau anbieten wolle wie in Freiburg, sei man im ländlichen Raum auf Besucher aus dem Umland angewiesen.

Was Hoyer aber hinsichtlich des Plakatierverbots in Schramberg – und dem damit erwarteten Besucherrückgang bei seinen Veranstaltungen – besonders ärgert, ist die Art und Weise, wie die Stadt Schramberg dies ihm gegenüber kommuniziert habe. Mehrfach habe er an die Stadt geschrieben, betont Hoyer. Zunächst habe es seitens der Stadt- und Bürgerinformation geheißen, dass keine auswärtigen Veranstaltungen mehr mit Plakaten beworben werden dürften. Als er dann auf den Gleichheitsgrundsatz hingewiesen habe, sei von der Stadt die Information gekommen, dass künftig gar keine Plakate mehr an städtischen Laternenmasten genehmigt würden.

Er sei erstaunt, so schreibt er in seinem jüngsten Brief an Oberbürgermeister Thomas Herzog, "dass Sie so kurzfristig eine Reglementierung vornehmen, die große Ausmaße hat. Unsere Vortragssaison geht bis Ende Mai. Dass sich während einer laufenden Saison die Bedingungen für eine Zusammenarbeit so kurzfristig verändern, empfinde ich als Provokation und schlechten Stil unter langjährigen Partnern". Er wisse nicht, wie Herzog "diese Kuh vom Eis bringen" könne. "Der Plakatierservice, mit dem wir seit vielen Jahren zusammenarbeiten, empfiehlt mir, die Stadt auf Schadenersatz zu verklagen. Das liegt mir als Kommunikationstrainer eigentlich fern", schreibt Hoyer und bittet darum, das Vorgehen der Stadt nochmals zu überdenken, gegebenenfalls mit den Stadträten zu sprechen und dem Anliegen, das wahrscheinlich nicht nur seines sei, stattzugeben. "Da unser übernächstes Event bereits am 4. Januar 2019 ist, eilt die Angelegenheit", schließt Hoyer.

Die Art und Weise der Kommunikation sei nicht glücklich gelaufen, räumt Stadtsprecherin Susanne Gorgs-Mager ein. Allerdings verweist sie darauf, dass durch den im Oktober gefällten Beschluss des Gemeinderats die Verwaltung keinen Spielraum habe. Und Schramberg sei mit seiner Entscheidung gegen die Plakate auch nicht die einzige Stadt im Umkreis, die so verfahre. Auch in Rottweil dürfe nicht plakatiert werden – dies allerdings trifft Hoyer weniger, da Schramberg, im Gegensatz zur Kreisstadt, stärker zum Einzugsbereich von Villingen zähle.