Aus dem ehemaligen Schramberger Krankenhaus wird jetzt ein Wellness- und Gesundheits-Ressort. Foto: Göker

Vertrag zwischen Verwaltung und Camedi-Group über Verkauf des ehemaligen Krankenhaus-Areals unterzeichnet.

Schramberg - Der Startschuss ist erfolgt: Am Montag hat die Camedi-Group mit Sitz im schweizerischen Hergiswil die Immobilien des ehemaligen Schramberger Krankenhauses erworben. Der Kaufvertrag wurde von Oberbürgermeister Thomas Herzog und Verwaltungsrat Karl Vogler beim Notariat in Schramberg erfolgreich beurkundet. Die Unterzeichnung des Kaufvertrags verfolgten die ebenfalls anwesenden Verwaltungsräte Peter Züllig und Ernst Gnädinger.

Herzog zeigte sich laut Pressemitteilung der Stadt Schramberg erfreut: "Ich bin davon überzeugt, dass das geplante Urlaubs- und Gesundheitsressort ein Glücksfall für Schramberg ist und dieses Projekt den Standort Schramberg stärken und noch attraktiver machen wird."

Fachbereichsleiter Uwe Weisser, bedankte sich bei den Vertretern der Camedi- Group für die stets guten, vertrauensvollen und konstruktiven Gespräche. Er freue sich bereits auf den Tag der Eröffnung des Ressorts.

Stillschweigen über Kaufpreis vereinbart

Peter Züllig kündigte an, dass nun die Planungen fortgeführt und zur Genehmigung eingereicht werden. Für die bauliche Umsetzung trägt Ernst Gnädinger die Verantwortung. Er geht von einem Baubeginn nicht vor Jahresende 2014 aus.

Die Pläne der Camedi-Group das ehemalige Kreiskrankenhaus in Schramberg zu einem "Vier-Sterne-Urlaubs- und Gesundheitsresort" umbauen, wurden Ende März 2013 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Über den Kaufpreis, den die Stadt von den Schweizer Investoren bekommen soll, wurde Stillschweigen vereinbart.

Die Veräußerung der Krankenhaus-Immobilie bedeutet eine Entlastung des städtischen Haushalts. "Schramberg hat keine Abbruchkosten und schafft eine höhere Attraktivität für die Stadt", sagte OB Thomas Herzog damals.

Gestern nun war wiederum Termin beim Notar, um den in Schramberg seit langem erwarteten Kaufvertrag zu besiegeln. Die Camedi Holding AG will 60 Millionen Euro in das Projekt investieren, wobei die Finanzierung damit inzwischen endgültig gesichert ist. Nach Auskunft des örtlichen Projektmanagers Ernst Gnädinger bleibe bei den Umbauarbeiten am Parktorweg nur die Gebäudehülle stehen. Ansonsten werde alles entkernt und völlig neu aufgebaut.

In einem Verbund sollen ein Hotel, ein ärztlich geleitetes Therapiezentrum und eine Spa-Wellnesslandschaft entstehen. Das "Resort" beinhaltet nach bisherigen Plänen rund 130 Zimmer mit unterschiedlicher Größe und Klassifizierungen, ein Restaurant sowie Konferenz- und Veranstaltungsräume. Aus dem ehemaligen Personalwohnheim werde ein Appartementhaus für Gäste, die einen längeren Aufenthalt planten.

Der Wellness-, Spa- und Therapiebereich mit Saunalandschaft umfasse rund 2500 Quadratmeter und werde auch "für die regionale Bevölkerung und andere Gäste Schrambergs" geöffnet sein. Die Investorengruppe gehe von rund 30 000 Übernachtungen jährlich aus, was einer Auslastung von 60 Prozent entspreche. Das sei keine klassische Hotelanlage, sondern eben ein "Resort", so Peter Züllig, der bei der Camedi Holding für Finanzen und Investment zuständig ist. Züllig: "Wir brauchen ein breites Spektrum, um internationale Gäste nach Schramberg zu bekommen". Rund 160 Arbeitsplätze könnten durch dieses Projekt vor Ort für Einheimische geschaffen werden.

Die Stadt hatte das ausgediente Krankenhaus im Oktober 2012 von der Helios AG für einen Euro zurückgekauft, um sich möglichst binnen Jahresfrist nach einer neuen Verwendung umzusehen, bevor der Abbruch als letztes Mittel zum Zuge kommen sollte.