Auf dem unteren Friedhof lässt sich besser graben als auf dem oberen, der wiederum leichter zu pflegen ist, wie Bauhofmitarbeiten berichten. Fotos: Fritsche Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Die beiden historischen katholischen und evangelischen Friedhöfe sollen vereinigt werden

Der Ortschaftsrat hat in einem Ergänzungsantrag zur Friedhofskonzeption die Zusammenlegung der beiden Tennenbronner Friedhöfe vorgeschlagen.

Schramberg-Tennenbronn. Doch bevor Sitzungsleiter Manfred Moosmann am Dienstagabend den Tagesordnungspunkt "Gesamtstädtische Friedhofskonzeption Schramberg 2019" aufrief, wandte er sich Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr zu, die zum ersten Mal im neuen Amt an einer Ortschaftsratssitzung in Tennenbronn teilnahm, herzlich begrüßt von den Ortschaftsräten. "Wir sind offen und nicht zurückhaltend", bereitete er sie schon mal auf den in Tennenbronn gepflegten Stil der Zusammenarbeit vor. "84,9 Prozent der Tennenbronner vertrauen auf Sie", hängte Moosmann die Messlatte für die Erwartungen hoch und überreichte Eisenlohr einen prächtigen gelben Blumenstrauß.

Dann ging es zum Tagesordnungspunkt: Garten- und Landschaftsarchitektin Iris Grimm vom Rottweiler Büro für Landschaftsarchitektur Arbol stellte ausführlich die in den vergangenen beiden Jahren erarbeitete Konzeption vor. Das Grobkonzept dafür hatte der Schramberger Gemeinderat im November 2017 beschlossen. Ziele sind nicht nur eine bessere Kostendeckung und Attraktivität der sieben Friedhöfe im gesamten Stadtgebiet, sondern auch einheitliche Gebühren für alle. "Wie halte ich die Friedhofsanlagen attraktiv", stellte Grimm als Leitsatz über das Konzept, um Abwanderungen zu verhindern. Die Haupttrends heute wären die Zunahme von Urnenbestattungen und der wachsende Bedarf an "pflegelosen und naturnahen Grabformen". Detailliert stellte Grimm alle sieben Friedhöfe mit Bildern vor. "Pflegeleichte und naturnahe Gräber zügig ermöglichen", setzte sie als Überschrift über das Gesamtkonzept.

Nach Grimms Ausführungen über die konkrete Umsetzung stellte Patrick Fleig (CDU) einen "Antrag des Ortschaftsrats Tennenbronn auf Anpassung sprich Ergänzung der vorliegenden Friedhofskonzeption". Der neu gewählte Ortschaftsrat sei mehrheitlich zu der Überzeugung gekommen, dass für Tennenbronn ein zeitgemäßes Bestattungswesen aufgebaut werden müsse. "Voraussetzung hierfür ist aus unserer Sicht die Zusammenlegung beider bestehender Friedhöfe", erklärte Fleig. Dies bedeute, den "oberen Friedhof" nach heutigen Standards auszubauen, zum Beispiel durch eine Aussegnungshalle, sanitären Anlagen und neue Grabformen. Gleichzeitig solle der "untere Friedhof" nach und nach abgebaut werden.

"Zwar sind derartige Planungen sehr langfristige Prozesse, welche nur im Laufe von mehreren Jahrzehnten umgesetzt werden können, trotzdem ist schon heute eine Weichenstellung notwendig", erläuterte Fleig. Einstimmig votierten danach die Ortschaftsräte für die vorgeschlagenen Friedhofskonzeption und einem eingeschränkten Geltungsbereich nur für den oberen Friedhof. Der zweite Teil des Beschlussvorschlags zu einheitlichen Gebührensätzen auf allen sieben Friedhöfen in Schramberg wurde mit der Gegenstimme von Felix Broghammer (CDU) verabschiedet.