Foto: Rath

Fahrzeug landet im Esszimmer. Zwei Passagiere kommen mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus. 100.000 Euro Schaden.

Schramberg - Ein Linienbus ist am Montag in ein Wohnhaus in Schramberg gekracht. Das Fahrzeug durchschlug die Hauswand. Passagiere, Fahrerin und Bewohner kamen mit dem Schrecken davon. Der Sachschaden beläuft sich nach ersten Schätzungen der Polizei auf rund 100.000 Euro.

Der Unfall passierte gegen 12 Uhr in der Lauterbacher Straße. Glück im Unglück: Die Bewohner der Erdgeschoss-Wohnung, 73 und 64 Jahre alt, waren in einem anderen Raum, als der Bus durch die Mauer des Esszimmers rauschte. "Das hat gekracht, und wie. Fünf Minuten vorher saß ich dort noch auf der Eckbank. Da kam ein Stück Wand rein", sagt der Mann. Die Frau war gerade in der Küche. Der Rumms sei gewaltig gewesen. Schränke seien umgekippt. Was passiert war, hätten sie gleich registriert. Schließlich ragte die vordere rechte Ecke des Fahrzeugs ins Zimmer. Es sei "viel kaputt" in der Wohnung.

Der Linienbus Richtung Lauterbach war am Busbahnhof gestartet und dann in einer scharfen Linkskurve in die vergleichsweise enge Häuserschlucht der Lauterbacher Straße eingebogen. Laut Polizei bekam die 64 Jahre alte Fahrerin die Kurve aufgrund eines technischen Defekts nicht. Da noch Sommerferien sind, hätten sich nur "sehr wenige Fahrgäste" an Bord befunden, so die Polizei. Es gab zwei Leichtverletzte, die mit Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht wurden.

Ob das Haus im Augenblick bewohnbar ist, ließ sich zunächst nicht sagen. OB Thomas Herzog und Vertreter des Ordnungsamts sahen sich das Malheur an und sprachen mit Bewohnern und Vermietern. Der Straßenabschnitt um die Unfallstelle blieb für längere Zeit gesperrt, der Verkehr wurde örtlich umgeleitet. Denn die Feuerwehr, mit rund 20 Kräften der Stadtabteilung im Einsatz, ließ den Bus sicherheitshalber erst mal im Gebäude stehen, so lange nicht geklärt war, wie es um die Statik des Hauses steht. Strom und Gasversorgung wurden abgestellt, ein Zimmermann gerufen, der die Wand abstützen sollte. Feuerwehrleute trugen Betontrümmer ins Freie. Die Bewohner des Hauses mit zwei Mietparteien konnten das Gebäude selbst verlassen.

Zahlreiche Schaulustige sahen sich die Unfallstelle an, sie kamen aus dem Staunen offenbar kaum raus. Dabei ist Schramberg in dieser Hinsicht nicht unerfahren: Erst im vorigen Jahr hing ein Bus am Busbahnhof manövrierunfähig in der Schiltach - das Heck im Bach, die Vorderräder in der Luft. Der Fahrer war ausgestiegen, der leere Bus weggerollt. Das Bild ging bundesweit durch die Presse.