Noch vor dem 1. Juli wird trotz heftigen Widerstands die Umweltzone in Schramberg umgesetzt. Foto: Wegner/Montage: Jungkind

Ab dem Autohaus Hils in Sulgen talwärts. Hinweis bereits in Zimmern. Von Schiltach her noch "freie Fahrt".

Schramberg - Auch der letzte Wunsch der Initiative gegen die Talumfahrung, "die Schilder könnten etwas später kommen", wurde nicht erhört: Überpünktlich weisen sie bereits seit Freitag an vielen Stellen auf die Umweltzone in Schramberg hin.

Wer von der Autobahn aus in Richtung Schramberg will, erfährt schon in Zimmern auf der Brücke der Bundesstraße 462 über die Autobahn A81, dass es in Schramberg eine Umweltzone gibt. Dort macht ein Schild dem Autofahrer unmissverständlich deutlich, dass in 16 Kilometer Entfernung nur noch Fahrzeuge mit gelber und grüner Plakette (oder einer Ausnahmegenehmigung) fahren dürfen. Ziemlich gleich sieht das Hinweisschild in Dunningen aus – mit dem kleinen Unterschied, dass dort die Entfernung auf gerade noch acht Kilometer geschrumpft ist.

Wer weiter fährt – fast an allen Autos ist übrigens eine grüne Plakette zu sehen – erreicht auf der Bundesstraße 462 etwa in Höhe des Autohauses Hils in Sulgen bereits die Umweltzone Schramberg. Dann wäre es indes für Autofahrer mit roter oder ohne Plakette bereits zu spät. Aber das dürfte an diesem Wochenende nochmals egal sein, denn rechtswirksam, so Joachim Müller-Bremberger, Sprecher des Regierungspräsidiums Freiburg, werde die Umweltzone erst am kommenden Montag, 1. Juli. Und außerdem: Zwar stehen aus Richtung Hardt schon die Hinweistafeln, die Zonentafel am Schlangenbühl ist allerdings noch abgedeckt. Ähnlich sieht es auch aus Richtung Lauterbach aus. Dort wurden Masten und Schild gegenüber dem Terrassenbau der Firma Junghans schon gesetzt und angebracht, aber noch um 90 Grad so gedreht, dass nichts zu sehen (und zu befolgen) ist. Da aus dem Bernecktal wegen der Sperrung aufgrund labiler Felsen sowieso kein Verkehr in Richtung Schramberg rollt, ist das Sperrschild am Ortseingang wohl nicht abgedeckt und weist ebenfalls bereits vor Julibeginn auf die Umweltzone hin.

Kritik an Zeiten

Vom Kinzigtal her, aus Richtung Schiltach, fehlten indes bis gestern die Schilder noch gänzlich. Lediglich der neue Mast, der die Tafeln aufnehmen soll, sitzt bereits fest verankert auf der Bundesstraßenbrücke nach der Ausfahrt aus dem Schiltacher Kirchbergtunnel.

Eigentlich, so Sigmund Villing, von der Straßenmeisterei in Sulgen, hätten die Schilder am gestrigen Freitag montiert werden sollen, doch die Arbeiten dauerten wohl länger als zunächst erwartet. – Und so kam eben am Freitag der Nachmittag und damit der Feierabend. Die noch fehlenden Zeichen im Nahbereich werden am kommenden Montag angebracht, so dass dann die Signalisierung komplett werde, sagt Villing. Allerdings fehle noch ein Zeichen, das aufgeklebt werden müsse.

Noch nicht ganz geklärt, so das Regierungspräsidium, sei die Frage, inwieweit in der Region weitere verkehrslenkende Hinweise angebracht werden können, um den von Stadt und Landratsamt befürchteten Umfahrungsverkehr auf kleineren Landstraßen, vor allem auch von Lastwagen, entgegenwirken zu können. In dieser Hinsicht war auch immer wieder die Kreisstraße in Richtung Rötenberg und dann die Landesstraße nach Alpirsbach als "neue" Strecke im Gespräch. Abgesehen davon, dass derzeit die Ortsdurchfahrt Rötenberg wegen Bauarbeiten gesperrt ist, wurde für Lastwagen die Straße durchs Rötenbachtal ebenfalls gesperrt.

Kritik gab's übrigens im Gemeinderat an den Zeiten, in denen in Schramberg das Landratsamt Ausnahmegenehmigungen erstellt (dienstags von 8.30 bis 11.30 Uhr): Da hätte sich Udo Neudeck (Freie Liste) auch Abendtermine gewünscht, damit die Bürger nicht extra frei nehmen müssten.