Ohne die schützende Hand des Tierschutzvereins hätte manches Kätzchen mehr zu leiden. Foto: Staendecke/pixelio Foto: Schwarzwälder-Bote

Tierschutzverein steht mit neuem Vorsitzenden vor neuen Herausforderungen

Schramberg. Sichtlich erfreut begrüßte der Vorsitzende des Tierschutzvereins Schramberg, Lothar Joachim, in der Hauptversammlung rund 40 Mitglieder und Gäste im Gasthaus Kreuz.

Unter den Anwesenden waren auch Vertreter der Stadt Schramberg, benachbarter Tierschutzvereine und des Landestierschutzverbands. "Soviele waren noch nie da", kommentierte Joachim das wachsende Interesse an der Arbeit des Tierschutzvereins. Wie umfangreich diese im vergangenen wieder Jahr war, dokumentierte sein Bericht.

Demzufolge gingen 250 Anrufe beim Verein ein, größtenteils Fundtiere betreffend, aber auch Meldungen über schlechte Haltungsbedingungen oder vermisste Tiere.

Besonders erschütternd sei der Fall eines Pferdehalters gewesen, auf dessen Koppel unter unzumutbaren Bedingungen 21 Pferde gehalten wurden und ein junges Fohlen verendete. Nachdem der Vorgang vom Verein öffentlich gemacht worden war, sorgte überregional großes Aufsehen dafür, dass das Veterinäramt schnell tätig wurde. Sieben Pferde waren kurzfristig in der Obhut des Tierschutzvereins. Außerdem wurden noch 40 Katzen, sieben Hunde und zwei Großsittiche in Pflegestellen untergebracht.

Breiten Raum im Rückblick nahm der Umbau Paradieshof 1 zum Tierheim ein. Nach Gesprächen mit der Stadtverwaltung und einzelnen Gemeinderäten wurde das Projekt in den Haushaltsberatungen des Gemeinderates diskutiert und ein Investitionszu- schuss in Höhe von 100 000 Euro bewilligt.

Inzwischen wurden auch die Unterlagen eingereicht, damit die Stadt beim Land den Antrag auf Tierheimförderung stellen könne. davon erhofft man sich weitere 100 000 Euro. Allerdings zeichne sich ab, dass das Land nur Rechnungen berücksichtige, aber die vom Verein einkalkulierten Eigenleistungen nicht als Baukostenanteil anerkenne. Somit fehlen jetzt rund 80 000 Euro zur Realisierung des Vorhabens.

Im vergangenen Jahr steckten die Tierfreunde bereits über 300 Arbeitsstunden in Entrümpelung und Aufräumarbeiten am Paradieshof. Daneben fanden Aktionen statt, wie eine Theatervorstellung für Kinder oder die Teilnahme am Stadtfest zur Einweihung der neuen Mitte.

Für entspanntere Gesichter sorgte da schon der Bericht des Kassierers Detlef Slupinski. Der Verein konnte einen leichten Überschuss verzeichnen. Allerdings stiegen Tierarzt- und Futterkosten gegenüber den vergangenen Jahren. Auf Antrag der Kassenprüferin Frances Scharff erteilte die Mitgliederversammlung einstimmig die Entlastung.

Ebenfalls einstimmig wurde ein Antrag angenommen, die Mitgliedsbeiträge über den in den neuen Vereinsförderrichtlinien der Stadt Schramberg geforderten Mindesbeitrag anzuheben, um nicht von Investitionszuschüssen ausgegrenzt zu werden. Der Mitgliedsbeitrag für Erwachsene beträgt nun 25 Euro.

Aus gesundheitlichen Gründen stellte sich der bisherige Vorsitzende Lothar Joachim bei Vorstandswahlen nicht mehr zur Verfügung. An seine Stelle wurde Claudio Di Simio gewählt, der bisher das Amt des Stellvertreters bekleidete.

Neuer stellvertretender Vorsitzender des Tierschutzvereins ist Hilmar Bühler. Detlef Slupinski wurde als Kassierer bestätigt. Als Schriftführerin komplettiert Marina Jager den Vorstand.

Der neugewählte Vorsitzende Claudio Di Simio dankte seinem Vorgänger Lothar Joachim für die enge Zusammenarbeit in den vergangenen vier Jahren. "Wir hatten einige Hindernisse zu überwinden und Kämpfe auszufechten. Vieles wäre nicht erreicht worden, hätten wir nicht immer gemeinsam am Strang gezogen", sagte Di Simio.