Rückgang nach Rückzug aus großen Kaufhäusern gestoppt. Umsatz über 21,6 Millionen Euro.
Schramberg - Mit einem Umsatz in Höhe von 21,6 Millionen Euro schreibt die Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG auch im Jahr 2019 schwarze Zahlen. Dank zielgerichteter Investitionen in den digitalen Service und struktureller Veränderungen, heißt es in einer Pressemitteilung, erwirtschaftete das Unternehmen mit 112 Mitarbeitern im Vergleich zum Vorjahr einen deutlich höheren Gewinn.
Bereits 2018 hatte sich Junghans auf dem deutschen Markt aus den Warenhäusern zurückgezogen, um den stationären Fachhandel zu stärken – eine strategische Maßnahme, die nun zu sehr guten Verkaufszahlen führt. Das gute Bestellverhalten des deutschen Fachhandels lieferte nicht nur ein stabiles Ergebnis, sondern sogar ein Umsatzplus in Höhe von 7,3 Prozent.
Ein deutliches Wachstum kann die Uhrenfabrik auch für die USA und Japan vermelden. In den beiden für das Schramberger Traditionsunternehmen sehr wichtigen Ländern konnte das Vorjahr klar übertroffen werden: In Japan und auf dem amerikanischen Markt erzielte Junghans eine Umsatzsteigerung von über 20 Prozent. Trotz dieser positiven Entwicklung konnte der Vorjahresumsatz auf internationaler Ebene, aufgrund regional schwieriger Bedingungen, nicht wiederholt werden. Vor allem in umsatzrelevanten Märkten wie Hongkong, Großbritannien und Frankreich hatte, heißt es weiter, die jeweilige politische Situation vor Ort erheblichen Einfluss auf den Absatz.
Das Jahr 2019 war für Junghans vor allem vom Bauhaus-Jubiläum geprägt. Zu diesem Anlass hat die Uhrenfabrik aus Schramberg besondere, limitierte Jubiläumsmodelle vorgestellt und damit die hohe hausinterne Designkompetenz erneut unter Beweis gestellt.
Investitionen vorgenommen
Im Bereich Technik hat Junghans im Jahr 2019 wegweisende Investitionen vorgenommen. In Verbindung mit einem neuen Funk-Solarwerk, das 2020 im Modell "max bill Mega Solar" zum Einsatz kommt, wurde die Junghans-App, mit der die "Mega"-Uhren synchronisiert werden können, weiterentwickelt. Die App liefert neue, verbesserte Funktionalitäten, wie eine deutlich schnellere Übertragungsgeschwindigkeit für die Synchronisation der Zeit. Darüber hinaus wurde intensiv an der Ausstattung der Modelle gearbeitet, und so können ab dem Modelljahr 2020 die Klassiker der Linie "max bill" – wie bereits die Meister-Modelle – auf Saphirglas umgerüstet werden.
Um die Sichtbarkeit der Marke zu steigern, wurde das Engagement bei strategisch wichtigen Sponsoringaktivitäten im Jahr 2019 maßgeblich erhöht, um signifikante Zielgruppen zu erreichen. Dazu zählt der Einstieg in das Wintersportsponsoring als offizieller Timing-Partner bei den 52. FIS Nordischen Ski-Weltmeisterschaften und den 48. FIL Rennrodel-Weltmeisterschaften, ebenso das Sponsoring der BMW Open und des AvD-Oldtimer-Grand-Prix.
Die Inhorgenta Munich ist für Junghans der traditionelle Start in das neue Uhrenjahr. Auf der Messe werden den Besuchern erstmals die Neuheiten des Jahres vorgestellt.
Für Liebhaber mechanischer Modelle stellt Junghans eine gänzlich neue Modellreihe vor: die "Meister S Chronoscope". Eine Uhr mit der Eleganz der Meister-Linie und ausgestattet mit der Vielseitigkeit und Sportlichkeit, auf die man täglich im Beruf und in der Freizeit Wert legt.
Mit der "max bill Mega Solar" präsentiert Junghans ein Modell, das die Technikkompetenz der Schramberger Traditionsmarke verkörpert. Der neue Zeitmesser im reduzierten Bauhaus-Stil läuft mit dem absolut präzisen Junghans-Funkwerk und nutzt für die Energiegewinnung die Sonne als nachhaltige, treibende Kraft.
3000 Beschäftigte
Seit mehr als 150 Jahren gibt Junghans der Zeit ein eigenes Gesicht. Bereits 1903 ist Junghans mit mehr als 3000 Beschäftigten größter Uhrenhersteller der Welt. Die Entwicklung präziser Werke macht das Unternehmen 1951 zum größten Chronometerhersteller in Deutschland und 1956 zum drittgrößten der Welt. Bei den Olympischen Spielen 1972 in München setzt Junghans als offizieller Zeitnehmer neue Maßstäbe in der Zeitmessung. Nach einer ereignisreichen und bewegten Firmengeschichte übernehmen 2009 die Schramberger Unternehmer Hans-Jochem und Hannes Steim das Traditionsunternehmen und leiten eine neue Phase des Wachstums ein.
Junghans fertigt auch heute noch alle Uhren auf dem historischen Firmengelände. Im Jahr 2018 wird der Terrassenbau zum Jubiläum seines 100-jährigen Bestehens wieder neu belebt. In diesem Denkmal der Industriearchitektur, das lange Zeit das lichtdurchflutete Herzstück der Junghans-Uhrenproduktion war, wird die Tradition des Uhrenbaus im Schwarzwald in einem Museum erlebbar.
Auch in der aktuellen Kollektion lässt sich die lange Design- und Uhrmachertradition des Unternehmens erkennen – zeitgemäß in die Gegenwart transportiert. So zum Beispiel bei den Meister-Uhren, die seit den 1930er-Jahren gefertigt werden, oder den Zeitmessern von Max Bill. Diese Bauhaus-Klassiker wurden erstmals 1956 in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Designer gestaltet – und werden nach diesen Entwürfen bis heute nahezu unverändert hergestellt. 1990 setzte Junghans, heißt es in der Pressemitteilung, mit der Erfindung der ersten Funkarmbanduhr Maßstäbe – eine Technologie, die 2018 mit einer neuen Generation intelligenter Funkwerke Made in Schramberg erneut ein Ausrufezeichen in puncto Präzision und Genauigkeit setzt.