Raphaela Schneider mit dem Uhrenschatz des StadtmuseumsFoto: Brüstle Foto: Schwarzwälder Bote

Heimatgeschichte: Wenige Jahre stellt Junghans zudem Werke mit Gangreserven-Anzeige her

Um einiges praktischer wurde die Nutzung von Armbanduhren, als mit dem Automatikwerk das ständige Aufziehen des Uhrwerks überflüssig wurde.

Schramberg (mb). Eine erstes dieser "Uhrenwunder" brachte die Junghans-Uhrenfabrik 1952 auf den Markt: eine Herrenarmbanduhr mit goldenem Gehäuse und schwarzem Band.

"In der Uhr ist eine Halbscheibe, die das Uhrwerk durch Armbewegungen des Trägers in kleinen Schritten selbst aufzieht", erklärt die gelernte Uhrmacherin Raphaela Schneider. Eine Besonderheit dieses Modells sei die Gangreserven-Anzeige, an der man ablesen könne, wie weit die Uhr aufgezogen ist. "Uhren mit dieser Anzeige wurden bei Junghans nur zwei bis drei Jahre hergestellt", weiß Schneider. Als Grund dafür vermutet die Museumsarbeiterin Kostenersparnisse und zu geringe Nachfrage.

Die Armbanduhr stamme von einem ehemaligen Junghans-Arbeiter. "Ungefähr 30 bis 40 Uhren aus unserer Sammlung sind von ihm. Seine Tochter hat die Uhren nach seinem Tod dem Stadtmuseum überlassen", erinnert sich Schneider.

Im Kleinuhren-Magazin des Stadtmuseums finden sich sowohl Vorgänger als auch Nachfolger der Automatikuhr: "Wir haben hier Taschenuhren, die wurden so ab 1905 produziert. Die erste Armbanduhr mit mechanischem Uhrwerk gab es 1927", so Schneider über die älteren Stücke der Sammlung. Abgelöst wurden die Automatikuhren durch die Quarzuhren. Auch die erste Funkarmbanduhr von Junghans gehört zu Sammlung.

Persönlich finde sie es schade, dass es im Magazin keine Damenuhren gebe. "Man bekommt sie überall sehr günstig. Anscheinend werden sie nicht oder kaum gesammelt", bedauert Schneider.