Die Beteiligten der Tonstudio-AG des Schramberger Gymnasiums mit ihrem Lehrer Thomas Kuhner (von links) freuen sich über die Nominierung zum Deutschen Klangforscherpreis: Jonas Kopf, Sophie Kußberger, Daniel Flaig, Jona Wild, Lars Obergfell, Simon Döttling, Leon Heiler und Roman Wußler Foto: Wegner Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Mit Konzept zu Mobbing in Social Media erfolgreich / Professionelle Umsetzung

Schramberg. Sieben Schulen aus ganz Deutschland sind für den Deutschen Klangforscherpreis 2018/19 nominiert. Eine davon – und einzige aus Baden-Württemberg – ist das Gymnasium Schramberg. Verliehen wird der Preis im Juni beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt.

Die Schüler der Tonstudio-AG des Schramberger Gymnasiums unter Regie ihres Lehrers Thomas Kuhner stellten sich im Vorfeld der Frage, welche Auswirkungen das andauernde "Werten und Bewertet werden" in Schule, Familie, Freundeskreis und in den sozialen Medien auf das eigene Selbstbild, die Kreativität und Gefühlswelt hat. Sie erforschten, mit welchen Klängen sich das Thema darstellen lässt und produzieren aus Geräuschen, Tönen, Interviews und Texten ein Hörstück. Dabei werden die Schramberger für ihr eigentliches Wettbewerbsstück von professionellen Mediencoaches nach dem Prinzip des forschenden Lernens unterstützt.

"Wenn Worte weh tun", ist das Motto des Hörstücks der Schramberger Schüler, dessen Konzept sie bereits als kurzes Hörspiel bei der Jury eingereicht hatten und mit sie sich für den Preis nominierten. Sie beschäftigen sich damit, wie negative und hasserfüllte Kommentare im Netz zustande kommen und was sie auslösen können. Dies geschieht anhand eines von ihrem AG-Mitglied Sophie Kußberger gesungenen Lieds "I don’t Care", zu dem sie zunächst eher freundliche, im weiteren Verlauf aber negative Kommentare abgeben wie: "Die schon wieder", das einzig gute, an dem Lied ist, dass es ein Ende hat und "als hätte eine Dreijährige gesungen".

Bei einer Auftaktveranstaltung zum Preis war Kuhner in Methoden der Zuhörbildung und des forschenden Lernens sowie der akustischen Umsetzung eingeführt worden. In den kommenden zwei Monaten soll es mit Unterstützung zweier professioneller Coaches an die Produktion gehen. Zum Abschluss erfolgt dann in einem professionellen Tonstudio die Endproduktion. "Schon allein die Nominierung war wahrscheinlich das Größte, was mir in meiner bisherigen Lehrerkarriere widerfahren ist", sagt Thomas Kuhner über die Möglichkeiten, die die Förderung mit sich bringen.

Neben den Geräuschen und Sprechinhalten sollen auch musikalische Teile in das Wettbewerbsstück mit einbezogen werden. "Wir haben einige Instrumentalisten in unseren Reihe", freut sich Kuhner auf die anstehende Umsetzung. Und mit Sophie Kußberger gehe es für den Gesangspart auch noch einmal extra ins Aufnahmestudio.

"Klang.Forscher" ist ein kulturelles Bildungsprogramm mehrerer Träger und wird zum fünften Mal angeboten. Es soll durch die Förderung bewussten Zuhörens das entdeckende Lernen im Bereich der akustischen Lebenswelt fördern.