Wird das neue Domizil der Tierschützer: der Paradieshof 1 auf dem Lienberg. Foto: privat

Verein kauft Haus Paradieshof 1. Es stehen umfangreiche Renovierungs- und Umbauarbeiten an.

Schramberg - Die Suche hat ein Ende. Der Tierschutzverein erwirbt das Gebäude Paradieshof 1 auf dem Lienberg.

Nach fast anderthalbjähriger ergebnisloser Suche und mehreren gescheiterten Kaufversuchen haben es die Schramberger Tierfreunde nun doch noch geschafft. Jetzt wurde der Kaufvertrag für das Gebäude "Paradieshof 1" zwischen dem Tierschutzverein Schramberg, vertreten durch die beiden Vorsitzenden Lothar Joachim und Claudio Di Simio, und dem Insolvenzverwalter, der mit der Veräußerung der Immobilie beauftragt war, notariell besiegelt.

Das alte Bauernhaus, das vermutlich um 1800 erbaut wurde, war schon seit längerem im Visier der Tierschützer. Allerdings verhinderten sowohl weit auseinanderliegende Preisvorstellungen, als auch die Tatsache, dass das Gebäude derzeit bewohnt wird, einen Kaufabschluss. Zumindest beim Kaufpreis kamen die Verkäufer dem Tierschutzverein soweit entgegen, dass man sich einig wurde.

"Sowohl das Objekt selbst, als auch die Lage im Außenbereich, erfüllen viele unserer Wunschkriterien", sagt Vorsitzender Lothar Joachim. Der Hof liege zentral im Wirkungsbereich des Tierschutzvereins und sei von den freiwilligen Helfern sehr gut erreichbar, die später täglich nach den aufgenommenen Schützlingen schauen müssten. Auch die Größe des Gebäudes biete viele Möglichkeiten, um Tiere aufzunehmen.

Zum Haus gehört ein zirka 2900 Quadratmeter großes Gelände. Benötigt werde der Platz hauptsächlich, um die vielen Fundtiere aufzunehmen, die dem Tierschutzverein immer wieder gemeldet würden und die bisher auf private Pflegestellen verteilt worden seien. Erfreulich sei auch gewesen, dass einer der beiden direkt angrenzenden Anwohner, den Tierschutzverein als Nachbar ausdrücklich begrüßt habe.

"Mit dem Erwerb des Gebäudes Paradieshof ist zwar ein erster wichtiger Schritt getan, aber viele weitere müssen noch folgen", so Lothar Joachim. Vor der eigentlichen Nutzung stünden umfangreiche Renovierungs- und Umbauarbeiten. Einen Teil könne der Tierschutzverein in Eigenleistung und mit dem verbliebenen Vereinsvermögen erbringen. Darüber hinaus hoffe man aber auch auf Landeszuschüsse aus einem Fördertopf, der von der Landesregierung eigens für Tierheime eingerichtet worden sei. Voraussetzung für eine Förderung wäre allerdings, dass sich die Stadt Schramberg daran beteilige, denn die Aufnahme von Fundtieren falle eigentlich in deren Aufgabenbereich.

"Viele Tierfreunde in Schramberg wünschen sich schon lange eine Herberge für in Not geratene und vernachlässigte Tiere aus der Region", so auch der stellvertretende Vorsitzende des Vereins Claudio Di Simio. Die Vorstellung von Tieren als leidensfähige Mitgeschöpfe, die vor willkürlicher Behandlung geschützt werden müssten, gewinne in der Bevölkerung weiter an Bedeutung. Dies zeige auch die wachsende Bereitschaft, sich für den Tierschutz zu engagieren.

Demgegenüber steige die Zahl der Tiere, die, sei es aus Verantwortungslosigkeit, oder wegen Überforderung, finanzieller Schwierigkeiten oder Krankheit der Besitzer, beim Tierschutzverein Aufnahme fänden.

Weitere Informationen:
www.tierschutz-schramberg.de