OB Thomas Herzog (links) stand beim Vereinsring Sulgen Rede und Antwort. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

OB-Wahl: Beim Vereinsring Sulgen Stellung zur Festhalle und zum Verkehr bezogen / Flyer vorgestellt

"Ich bin Schramberger. Es wurden in den vergangenen acht Jahren viele Projekte angestoßen und umgesetzt, aber noch nicht alle abgearbeitet. Wir haben viel miteinander erreicht und noch viel vor", warb OB Thomas Herzog um Stimmen bei der Wahl.

Schramberg. Über viele Themen hatten die Vereinsvertreter bei der Hauptversammlung des Vereinsrings Sulgen im Gasthaus Olive mit Herzog diskutiert, ehe Kassierer Sebastian Wilhelm sich traute und konkrete fragte: "Warum sollen wir Sie am 7. Juli wieder wählen?". Besonders interessierten sich die Vereinsvertreter für die Festhalle Sulgen. Da hatten Reinhold Rapp ("Edelweiß") und Daniel Sieber ("Bära-Datza") einiges zu beanstanden. Die Stadt verleihe Stühle und Bühnenteile für Veranstaltungen in der Talstadt, es komme aber nicht immer alles zurück. Nach Ansicht von Roman Seckinger (Musikverein) fehlt in der Küche eine Kühlzelle.

Herzog räumte ein, dass manches nicht in Ordnung sei. Susanne Gwosch als Fachbereichsleiterin Kultur und Soziales arbeite daran. Wenn Missstände an Mitarbeiter der Stadt gemeldet würden und keine Antwort komme, solle man ihn benachrichtigen.

Nach derzeitigem Stand müsse die Festhalle wegen des Brandschutzes keinesfalls schon morgen geschlossen werden. Es seien im Höchstfall breitere Fluchttüren erforderlich. Bis Dezember werde eine erste Kostenberechnung für die Sanierung vorliegen.

Zuvor sei eine Begehung mit dem Vereinsring im Herbst geplant, bei der Vereine weiteren Bedarf vorbringen könnten. Er gehe davon aus, dass erste Maßnahmen im Sommer 2020 beginnen und Dach sowie Beleuchtung 2021 erneuert werden.

Zur unbefriedigenden Verkehrssituation insbesondere in der Sulgauer Straße, wo an der Ampelanlage viel geändert, aber kaum eine Verbesserung erreicht wurde, stellte der OB fest: "Der Verkehr hat zugenommen. Wenn Autofahrer länger grün haben, fühlen sich Fußgänger benachteiligt und umgekehrt. Eine Besserung ist nur in Sicht, wenn die Osttangente kommt."

Rapp tadelte, dass es um dieses Thema ruhig geworden sei und wollte wissen, für wann die Umsetzung vorgesehen sei. Bisher, so Herzog, sei noch nicht entschieden, welche der drei Varianten zum Zuge komme. Es seien noch Gespräche mit dem Landratsamt erforderlich. Stehe die Trasse fest, könne es mit Entwurfsplanung und Grundstücksverhandlungen losgehen. Das erfordere Zeit, bat der Rathauschef um Geduld.

Rapp hakte nach, was in den kommenden zwei, drei Jahren vorgesehen sei. Nach Darstellung von Herzog würden die Bebauungspläne Schießäcker und Madenwald vorangetrieben und der dritte Bauabschnitt von "Schoren-Süd" begonnen. Für 2020 sei der Umbau der alten Grundschule am Kirchplatz in eine Kita und ein Landschaftspark Wittum mit See vorgesehen. Letzterer werde als Oberflächenwasser-Entwässerung für den Schießäcker gebraucht.

In der Mariazeller Straße sei eine Wohnbebauung in zweiter Reihe geplant und auch das Bebauungsplanverfahren am ehemaligen Autohaus Hils, wozu das Wohngebiet Gehrn und der Bereich um Trumpf Laser gehöre, werde vorangetrieben. Allerdings seien die Planungsbüros derzeit voll ausgelastet.

Die Gesamtplanung des Schulcampus in der Talstadt sehe vor, dass das Vorhaben bis in zehn Jahren abgeschlossen sei. Bei allen Projekten müsse immer die Finanzlage berücksichtigt werden.

Am Freitag hat Thomas Herzog unterdessen seinen Flyer für den Oberbürgermeisterwahlkampf vorgestellt und seine Webseite www.herzog-thomas.de freigeschaltet.

In sechs Punkten stellt Herzog vor, wie er mit den Bürgern Schramberg mit allen Stadtteilen gestalten möchte: Schwerpunkte sind der Stadtumbau ("Stadtteile verbinden"), Schramberg als Bildungs- und Familienstandort ("familienfreundlich und sozial"), Schramberg als Wohnort ("nachhaltig wohnen") und Wirtschaftsstandort ("Zukunft mitgestalten"), die Digitalisierung ("Schramberg 4.0") und Marketing und Tourismus ("Schramberg entdecken"). Außerdem fasst er die Entwicklung Schrambergs während seiner Amtszeit zusammen.